Mitten in diesen Wochen, in denen die christliche Gemeinde das Leiden und Sterben Jesu bedenkt, gibt es schon den freudigen Ausblick auf das Osterfest. Das wird durch den Wochenspruch aus Johannes 12,24 unterstrichen: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ - Wieder einmal wählt Jesus ein bäuerliches Bild. Dass das Horten von Weizenkörnern nicht sinnvoll ist, wenn dabei der Bauer vergessen sollte, wozu so ein Samenkorn da ist, das leuchtet unmittelbar ein. Ein Weizenkorn wird entweder zu Mehl verarbeitet, das heißt gemahlen - oder es ist erneut zur Aussaat bestimmt. Einfach so in einem Sack in der Scheune werden Weizenkörner nicht über längere Zeit aufbewahrt. Damit das Weizenkorn also in sinnvoller Weise zum Einsatz kommt, muss das Korn in die Erde. Das, was das Korn äußerlich ausgemacht hat, muss völlig verwandelt werden. Es muss sterben. Und dann kann neues Leben daraus erwachsen. Ein Keimling, die Weizenähre und dann auch viele, neue Weizenkörner als Frucht dieser Ähre. Mit diesem Werdegang eines Weizenkorns vergleicht Jesus sich selbst. Aus dem Tod zum Leben. Jesu Tod ist der eines verurteilten Verbrechers an einem römischen Kreuz. Und viele, die sich vorher gerne bei Jesus aufgehalten hatten, sind damals erst einmal weggelaufen. Später haben auch sie erfahren dürfen: mit diesem Tod ist der lebendige Gott mit seinem Sohn nicht zum Ende gekommen. Denn dieser Tod geht der Auferstehung von den Toten voran und führt so ins neue Leben. So ermöglicht der Tod – wie beim Weizenkorn - erst, dass Jesu Leben “Frucht bringt” - auch für die, die an ihn glauben. Und das ist doch auch für uns ein Grund zur Freude – nicht nur am Sonntag Laetare.
Einen gesegneten Passionssonntag wünscht Ihnen
Ihre Pastorin Birgit Hasenberg aus Gevelsberg