Jesus lebt! - Doch nun - wie soll es für die Jünger weitergehen? Sicher, die Zeit der Trauer war vorüber. Gott hatte ein deutliches Zeichen gesetzt - auch für uns! Karfreitag war nicht das Ende der Geschichte Jesu. Jesus lebt!
Und doch hält der Alltag wieder Einzug. Petrus und die anderen haben Jerusalem verlassen und sind zurückgekehrt nach Galiläa. Wahrscheinlich haben sie noch viel miteinander gesprochen - über die Jahre mit Jesus, über die jüngsten Ereignisse - aber vom Reden kann keiner leben.
„Ich gehe fischen!“ sagte Petrus irgendwann. Vom Fischfang verstehen sie schließlich etwas und es hilft nichts zu verhungern, nur weil man vergangenen Zeiten nachtrauert.
Die anderen waren wohl erleichtert, dass Petrus - der doch ganz eng mit Jesus befreundet war - diesen Schritt in die Normalität hinein wagt. Voller Tatendrang begleiten sie ihn hinaus auf den See Genezareth. Die Menschenfischer gehen erst einmal wieder Fische fischen!
Es war eine gute Nacht für den Fischfang, aber ihre Netze blieben leer. Nichts, aber auch gar nichts hatten sie gefangen, als sie sich in der Morgendämmerung langsam dem Ufer näherten.
War es doch nicht so eine gute Idee gewesen, wieder in ihren bekannten Alltag zurückzukehren? Erwartet Jesus von ihnen doch etwas anderes? Aber was?
Als sie so hin und her überlegten, wurden sie vom Ufer her von jemandem angesprochen: „Hallo, habt ihr ein paar Fische?“ - „Nein, keinen einzigen Fisch haben wir gefangen. Tut uns leid. Mit frischen Fischen können wir nicht dienen. Aber bestimmt laufen gleich noch ein paar andere Boote ein, dann können Sie da mal nachfragen.“ - rief Petrus zurück. - „Was seid ihr denn so resigniert? Werft euer Netz jetzt noch einmal an der rechten Bootsseite aus. Dort werdet ihr Fische fangen können!“ „Wir können´s ja noch einmal versuchen, vielleicht haben wir ja Glück,“ meinte Andreas.
Und sie hatten Glück. Sie konnten das Netz kaum ins Boot hinein holen, so viele Fische hatten sie gefangen.
„Petrus, weißt du, wer uns da am Ufer erwartet? Es ist der Herr!“ - meinte der Lieblingsjünger. Und Petrus, spontan wie immer, zog sich schnell an, stürzte sich ins Wasser und schwamm ans Ufer. Er musste zu Jesus. Es hielt ihn nichts mehr in diesem Boot. Petrus ahnte, Petrus wusste, dass nur Jesus ihm wirklich Orientierung geben kann für sein Leben; er wusste das und wollte keine Gelegenheit verpassen, um hinzuhören, was Jesus nun von ihnen erwartet ... was sie nun für ihren Herrn und Heiland tun sollen. Als auch die anderen mit dem Boot an Land gekommen waren, sahen sie, dass der Mann schon ein Kohlefeuer entzündet hatte: „Bringt doch ein paar von euren Fischen mit. Und dann kommt und esst!“
Keiner der anderen fragte nach, wer denn der Mann am Ufer sei. Und als er dann das Brot mit ihnen teilte, da wurde es ganz deutlich: Jesus lebt und er begegnet ihnen - auch in Galiläa, auch in ihrem ganz normalen Alltag. Er begegnet ihnen - und hat alles schon vorbereitet für das gemeinsame Mahl. Was für ein Freudenfest!
Jesus lebt- und Er will auch uns begegnen - in unserem ganz normalen Wochenend-Alltag.
Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen
Ihre Pastorin Birgit Hasenberg