Über jedem Jahr steht bei Kirchens eine sogenannte Jahreslosung. Diese Losung soll uns das Jahr über begleiten und anregen. Leider ist es aber oft so, dass man sich zu Beginn eines Jahres z.B. in Andachten und Gedankenimpulse mit der Jahreslosung beschäftigt, dann aber die Losung langsam in der Versenkung verschwindet. Spätestens im Mai wissen schon viele nicht mehr, wie die Jahreslosung lautet. Mir geht es da nicht anders. Schade, denn gerade die diesjährige Losung finde ich besonders bedenkenswert.
Wie viele Impulse, Nachrichten usw. prasseln täglich auf uns ein?! Ständig ploppen neue Posts auf dem Handy auf. Wer behält da noch den Überblick? Die Jahreslosung erinnert uns daran, dass wir nicht alles für bare Münze halten müssen. Sondern wir sollen prüfen und abwägen, welche Nachricht, welche Meldung wirklich relevant und wichtig für uns ist, und vor allem: welche ist wahr und welche fake? Es geht darum, wer die Deutungshoheit hat. Viele Dienste, die uns mit Posts praktisch zumüllen, wollen uns weiß machen, dass sie wissen, was gut für uns ist. Dabei wissen wir aber eigentlich am besten, was uns guttut und was wir brauchen. „Prüft alles und behaltet das Gute!“ – das ist keine abgedroschene Phrase aus einem alten, verstaubten Buch, sondern ein Rat fürs Leben, der uns Orientierung und auch Halt geben kann.
„Prüft alles und behaltet das Gute!“ – in diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Wochenende.
Ihr
Harald Bertermann
