EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Be-such kommt von „suchen“

Liebe Leserinnen und Leser,

Haben Sie sich schon mal gefragt, woher das Wort „Besuch“ kommt?

Sophie Bunse ist Diözesanbeauftragte für Krankenhaus- und Hospizseelsorge und arbeitet als Krankenhausseelsorgerin am Helios Klinikum Schwelm

Wir kennen alle das Wort „Suchen“. Bestimmt vergeht kaum eine Woche, wo sie nichts suchen? Bei mir jedenfalls ist es ein mich begleitendes Unterfangen. Ich suche mal eine Telefonnummer, auch mal den Schlüssel, oder ich suche ein Geschenk oder eine kleine Aufmerksamkeit für den nächsten Geburtstag. Schöner als das „Suchen“ ist dabei für uns meistens das „Finden“, auch das Gefühl kennen wir alle gut.

    

Das Verb „aufsuchen“ beschreibt vielleicht, wie es vom „Suchen“ zum „Besuchen“ wohl kommt.
Auch wenn es uns nicht mehr so geläufig ist, mag ich dieses Wort sehr.
Ich suche jemanden auf, wenn ich Hilfe brauche oder einen Rat möchte. Was oder wen suchen wir, wenn wir jemanden „be-suchen“?
Wir suchen vielleicht Nähe oder Gemeinschaft eines anderen Menschen? Ein Besuch kann aus der beidseitigen Suche entstehen – ich besuche einen guten Freund, weil ich ihn wiedersehen möchte oder ich besuche einen anderen Menschen, weil ich ahne, dass dieser Mensch sich über Zeit mit mir freut.

   

Besuch beantwortet die Suche nach Kontakt. Ein freundlicher Besuch lässt uns Nähe und Gemeinschaft finden.

In dieser Jahreszeit ist es drinnen so schön gemütlich: Besuchen wir einander und schauen, was wir da suchen und vor allem finden! Aus „Wer suchet, der findet“ mache ich hier also gerne die Erweiterung „Wer be-sucht findet noch viel mehr!“ Dieser Gedanke ist mir auch in meiner Arbeit als Klinikseelsorgerin im Heliosklinikum (hier in Schwelm) natürlich sehr vertraut und zugleich naheliegend.

    

Herzlich grüßt Sie

Sophie Bunse