EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Begeistert

Liebe Leserin und lieber Leser,

ob die Männer am ersten Himmelsfahrtstag der Geschichte sich einen Rausch angetrunken haben wie die “Väter” heute, ist nicht überliefert.

Uwe Hasenberg ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm

  

Aber 10 Tage nach diesem Ereignis scheinen nicht nur ein paar Männer völlig betrunken zu sein. Und das schon kurz nach dem Aufstehen gegen 09.00 Uhr.

Es ist der 1. Pfingsttag, der 50. Tag nach Ostern. In Jerusalem sind die Männer und Frauen zusammengekommen, die ihre Hoffnung auf Jesus von Nazareth gesetzt haben. Sie warten darauf, dass er ihnen das gibt, was er ihnen in Aussicht gestellt hat: den Heiligen Geist. “Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.” (Apg 1,8)

Jetzt ist es soweit. Wind und Feuer begleiten den Heiligen Geist. Die Männer und Frauen werden richtig be-GEIST-ert. Sie erzählen von Jesus. Sie schreiben in der WAP von Jesus. “Die sind voll des süßen Weines”, sagen die Außenstehenden zu diesem Phänomen. Von Anfang an fühlen sich deshalb die Be-GEIST-erten zu Erklärungen genötigt. Simon Petrus ist der erste, der das Phänomen zu erklären versucht. Und er macht dabei die Erfahrung, dass Be-GEIST-erung oft genug auf Unverständnis und Ernüchterung trifft.

Am Anfang der Kirchengeschichte ist also der große Rausch. Doch dann folgt die Ausnüchterungskur. Seit einiger Zeit macht sich Katerstimmung - auch innerhalb der christlichen Kirche - breit. Welches Rezept hilft wirksam beim “Kater”? Zunächst einmal die Feststellung: “Das ist es wert gewesen!” Mögen die Kopfschmerzen auch noch so massiv sein, der Blick zurück erinnert dankbar an wunderschöne und unvergessene Augenblicke.

Auch die be-GEIST-erten Männer und Frauen in Jerusalem haben sich immer wieder gerne an das erinnert, was sie mit Jesus von Nazareth erlebt haben. An seine Worte und Taten, an sein Sterben am Kreuz und an seine Auferstehung von den Toten. Darüber haben sie sich zunächst untereinander ausgetauscht. Doch ab Pfingsten haben sie das weiter erzählt. Bis heute wird so ununterbrochen die frohe Botschaft von Gott, dem Schöpfer und Retter und Tröster verkündigt.

Auslöser dafür ist der Heilige Geist. Er gibt Kraft und Mut, Glaube, Hoffnung und Liebe, die keine Grenzen kennt, Geduld und Trost. Durch den Heiligen Geist hat die christliche Kirche sogar die Vollmacht bekommen, Sünden zu vergeben. Vielen Menschen hat der Zuspruch der Gnade Gottes bereits geholfen. Aus eigener Erfahrung sagen sie so - auch in der weitverbreiteten Katerstimmung im Blick auf das Christentum in Europa: Das ist es wert gewesen.

Es ist unschätzbar wertvoll, sich von dem Heiligen Geist be-GEIST-ern zu lassen. Auch heute noch. Jesus sagt: Der Vater im Himmel wird den Heiligen Geist denen geben, die ihn darum bitten. Darum haben wir am Pfingstfest gebeten. Machen Sie mit und lassen Sie sich auch be-GEIST-ern?

Ihr Pastor Uwe Hasenberg