EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Frohe Botschaft

Liebe Leserin und lieber Leser,

 

ist das nicht klasse, dass sich das Frühlingswetter an diesem Wochenende breit machen wird? Zumindest meine Wetter-App zeigt ganz viel Sonnenschein und endlich wärmere Temperaturen an. Ich freu mich darauf.

Birgit Hasenberg ist Predigerin im Westfälischen Gemeinschaftsverband

  

Sicher, für manche Menschen hat das Frühjahr mit dem stärker werdenden Pollenflug auch sehr unangenehme Nebenwirkungen – und somit ist mir schon bewusst, dass nicht jeder sich unbelastet am sonnigen Wetter erfreut. – Doch nur grau in grau? Das will dann auch keiner.

Auch Martin will das nicht. Er freut sich auch auf den Frühling und den Sommer, auch wenn seine Eltern ihm schon früh klar machen mussten, dass er sehr aufpassen muss, was er wie macht. Denn Martin ist hochgradig allergisch gegen Bienen-, Wespen und Hummelstiche. Und diese nützlichen und possierlichen Tierchen fliegen ja gerne im Frühjahr und Sommer durch unsere Gärten, Felder und Wiesen.

Wann immer aber solch eine Biene oder Hummel Martin zu nah kommt, dann ist er sehr darauf bedacht, ihr auszuweichen. Immer wieder bemüht er sich ruhig zu bleiben. In der weiten Natur gelingt ihm das auch ganz gut, aber auf dem Balkon fällt ihm das weitaus schwerer und Panik macht sich bei ihm breit.

Natürlich haben ihm seine Eltern erklärt, dass seine Panik es für alle nur viel schwerer macht; aber ruhig bleiben, wenn dieser „Todesstachel“ um ihn herumschwirrt, das klappt einfach nicht.

Und so war es auch einmal auf einer Autofahrt mit seinen Eltern vor einiger Zeit. Sie wollten die Großeltern im Sauerland besuchen und waren an einem sonnigen Samstag zu Hause aufgebrochen. Sie hatten die A 45 schon verlassen und fuhren über die Landstraße als Martin plötzlich ein bedrohliches Summen um seinen Kopf herum wahrnahm. Aus dem Nirgendwo war irgendwie, während Martins Mutter fuhr, eine Hummel ins Autoinnere eingedrungen. Voller Panik verkrampfte sich Martin und bekam fast keine Luft mehr. Als Martins Vater sah, was gerade passierte, versuchte er die Hummel zu lokalisieren. Er blieb ganz ruhig – und fing sie dann mit beiden Händen ein, dabei ließ er sich selbst von der Hummel in seine rechte Hand stechen. Als er sie wieder frei ließ, ergriff Martin noch einmal Panik als das gelbgestreifte Etwas direkt an seinem Kopf vorbeiflog.

In dem Moment sagte der Vater zu Martin: „Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Die Hummel kann Dir nichts mehr anhaben.“ Und dann zeigte der Vater Martin seine geöffnete Hand, in der der Stachel der Hummel drinsteckte. „Siehst Du das? Sei ganz unbesorgt. Ich habe den Stachel für Dich in Kauf genommen.“

Ist das nicht auch die frohe Botschaft, die uns von Ostern her begegnet?

„Tod, wo ist dein Stachel?“ – so fragt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Korinther im 15. Kapitel. In diesem Kapitel, in dem Paulus über die Auferstehung Jesu Christi nachdenkt, bekennt er: Christus hat den Tod für uns erlitten und besiegt, denn Christus ist nicht im Tode geblieben, er ist auferstanden. Ja, den Stachel des Todes hat der Sohn Gottes selbst für uns auf sich genommen, damit wir im Glauben an Christus leben können.

    

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Wochenende – und wenn Sie ein Summen irritieren sollte, dann denken Sie daran: Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja!

   

Ihre Pastorin Birgit Hasenberg