Die Kinder freuen sich, werfen Schneebälle und holen die Schlitten raus. Schnee hat etwas Faszinierendes. Herrlich, wie die Flocken langsam zu Boden gleiten. Das sieht so bedächtig aus, obwohl es ja über Stunden heftig schneit. Alles wird weiss. Und damit sieht auch die graueste und tristeste Landschaft wieder schön aus, hell und strahlend. Und still wird es. Der Schnee schluckt viele Geräusche einfach weg. Ich schau mir das Ganze an und beginne zu staunen. Jede Schneeflocke ein Unikat. Auf den ersten Blick sehen sie alle gleich aus. Milliarden und Abermilliarden von Schneeflocken und keine ist wie die andere. Das ist wie ein Wunder. Wissenschaftler suchen seit Jahren nach der doppelten Schneeflocke und untersuchen die Eiskristalle. Noch sind sie nicht gefunden, die zwei Schneeflocken, die absolut gleich sind. Die Eiskristalle unterscheiden sich alle ein wenig: größer, kleiner, dicker, dünner mit anderer Struktur, eben einzigartig – wie wir Menschen. Mir fällt da der Text vom Propheten Jesaja ein: „So spricht der Herr, der dich gemacht hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Auch wir sind alle verschieden, nie ist ein Mensch wie der andere. Uns Menschen bringt das manchmal durcheinander. Wir Europäer können Asiaten nicht gut unterscheiden. Sie erscheinen uns alle gleich und den Asiaten geht es mit uns auch nicht besser. Aber Gott kann das, denn Gott kennt uns alle, jeden einzelnen. Wir brauchen keine Angst zu haben, in der Menge unterzugehen, nichts wert zu sein. Wir müssen uns nicht größer und wichtiger machen, sondern können einfach so sein, wie wir sind. Denn Gott liebt uns und kennt uns sogar mit unserem Namen. Persönlicher kann Beziehung nicht sein.