Ich nehme ganz unterschiedliche Stimmen wahr – da ist zum Einen die Vorfreude:
Weihnachtskisten haben den Keller verlassen, die Wohnung ist geschmückt, die erste Kerze am Adventskranz ist angezündet. Erste Plätzchen sind gebacken, Besuche auf Weihnachtsmärkten bringen in Stimmung, Basare werden nach geeigneten Geschenken durchstöbert. „Wir machen uns auf den Weg…“ und freuen uns auf die besondere Zeit.
Da ist zum Anderen bereits jetzt viel Hektik und Stress:
Da gibt’s noch so viel zu erledigen, eine Festivität jagt die andere, allein bei der Vorstellung, dass…
„Wir machen uns auf den Weg…“, sorgenvoll und unruhig, wie wir alles bewältigen.
Auch Maria und Josef haben sich vor vielen Jahren auf den Weg gemacht. In ihnen entdecke ich Beides wieder:
Da ist zum Einen die Vorfreude – es dauert nicht mehr lange, da werden sie eine richtige Familie sein. Ihr Sohn Jesus kommt zur Welt mit einem großen Versprechen für die ganze Menschheit: Gott wird Mensch, er macht sich klein und hilflos, um uns ganz nahe zu sein. Da kommt Großes auf sie zu.
Und zum Anderen: Maria ist hochschwanger. Sie muss sich mit Josef auf den langen Weg von Nazareth nach Bethlehem machen, um sich in die Steuerliste einzutragen. Werden sie es bis dahin schaffen? Hat Maria die nötige Kraft dazu?
Vorfreude und Unruhe – das treibt wohl viele von uns um. Und dennoch - wenn wir darauf schauen, dass Gott die heilige Familie auf ihrem Weg beschützt und begleitet hat und alles wohl gemacht hat, dann dürfen auch wir darauf vertrauen, dass er auch uns Menschen auf unserem Weg auf Weihnachten zu begleitet.
Einen adventlichen Gruß von
Sabine Placke