Wer an diesem Sonntag einen Gottesdienst besucht hat, konnte biblische Texte hören, die vom Motiv eines Hirten geprägt sind. Der bekannteste Texte dazu ist der Psalm 23. Viele von uns haben diesen Psalm auswendig gelernt und können ihn immer noch mitsprechen und beten: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“
Ein richtiger Hirte ist in unserer Gegend selten geworden. In Norddeutschland oder in den Alpen ist der Hirte mit seiner Herde manchmal noch anzutreffen.
Aber auch wenn der Hirte nicht mehr zu unserem täglichen Umfeld gehört –können wir doch mit diesem Bild etwas anfangen. Der Hirte, so stellen wir ihn uns vor, hat seine ganze Herde im Blick, er geht jedem einzelnen Tier hinterher und lässt keines aus den Augen.
Dieses Bild vom Hirten wird in der Bibel häufig aufgenommen. Erzählt es doch mit einfachen Zügen etwas von Gott, den wir uns so schwer vorstellen können: Güte und Kraft, Ruhe und Beharrlichkeit, Geduld und immer wieder Geduld, die von ihm ausgeht. Gerade im Bild des Hirten wird etwas wichtiges von Gott ausgesagt: Die Gegenwart Gottes bei uns Menschen, unabhängig von unserem eigenen Weg und unserem Leben. Gott ist bei uns gegenwärtig, wie ein guter Hirte, im wahrsten Sinne des Wortes, wohin uns auch unser Leben bringt.
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Für viele Menschen ist dieser Vers wie eine Überschrift in ihrem Leben: In Höhen und Tiefen, egal was ihnen begegnet, sie bleiben von Gott begleitet und von ihm behütet. Eine wichtige und verlässliche Zusage im Leben.
Diese Erfahrung wünsche ich Ihnen in dieser noch österlichen Zeit!
Armin Kunze, Pfarrer in Ennepetal-Voerde.