EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Klopfzeichen

Liebe Leserin und lieber Leser,

können Sie sich noch an ihr Jugendzimmer erinnern?

Birgit Hasenberg ist Gemeinschaftspastorin im Westfälischen Gemeinschaftsverband

    

 

Hatten Sie da ein Poster von Elvis, Michael Jackson, von Helmut Kohl oder Sylvester Stallone an der Wand? Haben Sie heimlich Comics unter der Bettdecke gelesen oder mit Freunden eine Rockband gegründet? An Poster kann ich mich nicht mehr erinnern und lesen durfte ich im Bett auch mit der Nachtischlampe. Aber ich erinnere mich daran, dass ich mich abends manchmal einsam fühlte.

   

Wir wohnten in einem recht großen Haus, in dem ich fast eine ganze Etage „mein Eigen“ nennen konnte. Klar, diesen vielen Platz habe ich auch genossen. Aber abends hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich unheimlich weit weg bin von meinen Eltern. Und dann war es gut, dass ich mich – ohne erst durchs ganze Haus laufen zu müssen, bemerkbar machen konnte. Ich durfte einfach zwei oder dreimal auf den Boden klopfen – und dann wussten meine Eltern, dass sie doch noch einmal nach mir sehen sollten. Meistens kam meine Mutter. Ein kurzes Gespräch, eine liebevolle Umarmung – und dann konnte ich gut einschlafen.

  

Es ist gut, wenn wir Menschen solche Erfahrungen machen können, dass wir darauf vertrauen können: es gibt Menschen, die für uns da sind. Dass ich das zu Hause erfahren durfte, dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar.

Doch auch in der Beziehung zu unserem Gott brauchen wir „Klopfzeichen“.

Das Gebet, das Rufen zu Gott ist uns als ein solches gegeben. So können wir zum Beispiel mit Worten aus Psalm 31 zu Gott rufen: „HERR, auf dich traue ich, lass mich nimmermehr zuschanden werden, errette mich durch deine Gerechtigkeit! Neigen deine Ohren zu mir, hilf mir eilends! Sei mein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest!“

Ja es ist gut, dass wir darauf vertrauen können, dass Gott, der Herr, uns hört und Er uns auch zur Hilfe kommt.

Sicher, er nimmt uns nicht gleich in den Arm. Aber Er beschenkt uns mit Seiner Gegenwart - durch Sein Wort und Sakrament und auch durch die Gemeinschaft mit anderen Christen – auch im Gottesdienst in Ihrer Gemeinde.

    

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Passionszeit!

Ihre Pastorin Birgit Hasenberg