EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Beten mit den Füßen

Mit einer solchen Resonanz hatte niemand gerechnet. Fast 100 Menschen versammelten sich am Samstagmorgen, in der Christuskirche, um auf dem Jakobsweg nach Beyenburg zu pilgern. Trotz Regen!

Uwe Rahn ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm

  

Und es war eine bunte Truppe: Alte und Junge, Frauen und Männer, Katholiken und Protestanten, Menschen aus Schwelm, aber auch aus Hagen, Ennepetal und Gevelsberg. Sogar ein Pilger aus Münster wollte sich uns anschließen.

  

Pilgern ist offensichtlich „in“! Und hierzulande ist es vor allem der Jakobsweg, der immer mehr Menschen anlockt.

Beyenburg ist nur eine Zwischenetappe auf dem Weg ins nordspanische Santiago de Compostela. Dort soll das Grab von Jakob dem Älteren liegen, einem der zwölf Apostel, der einst aus dem fernen Palästina aufgebrochen ist, um in Spanien das Evangelium zu verkünden. Die Menschen nannten den Ort, wo sie sein Grab glaubten „Santiago“. Sie kamen aus den umliegenden Dörfern, später von immer weiter her, aus Frankreich, Deutschland, Italien… Seit dem 9. Jahrhundert schwillt der Strom der Pilger an. Man zählte sie mit Erbsen an den Eingängen der Kathedrale von Santiago. Der Weg, den die Pilger bald nur noch „el camino“ nennen, wird zum Sehnsuchtsweg der Christenheit auf der Suche nach Antworten auf Lebensfragen. Pilgern ist Beten mit den Füßen. Dass ein neuer Anfang möglich ist für jeden, der sich auf den Weg macht, das ist die universelle Botschaft des Pilgerns bis heute.

Am Samstag waren wir unterwegs. Zugegeben: Es war mehr ein Wandern, denn ein Pilgern. Statt zu schweigen und für sich zu gehen, haben wir in der Gruppe viele Gespräche geführt. Aber ein Anfang ist gemacht! Und wer weiß: Vielleicht machen wir uns ja im nächsten Jahr dann wirklich zum Pilgern auf. Zur Not auch wieder im Regen.

   

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Pfarrer Uwe Rahn