Mit dem Palmsonntag beginnt die letzte Woche vor Ostern, die Karwoche. An diesem Sonntag erinnern sich Christen an den Einzug Jesu in Jerusalem. Ein besonderer Tag im Leben Jesu. Die Evangelisten erzählen, wie die Menschen Jesus empfangen haben. Grüne Zweige und Tücher haben sie auf der Straße ausgebreitet, um Jesus einen festlichen und feierlichen Empfang zu bereiten. Mit diesem Ritual begrüßten sie Jesus wie einen König. Die Menschen hatten hohe Erwartungen und verbanden mit dem Einzug Jesu in Jerusalem eine große Hoffnung. Sie feierten Jesu als einen König, ein König der Frieden bringen würde.
Jesus selbst sieht nicht aus wie ein König. Denn auf einem Esel kommt er geritten, gar nicht königlich. Der Evangelist Lukas erzählt: „Als er näherkam und die Stadt sah, weinte er über sie und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt…“. Wenige Tage später wird er in einem Garten am Ölberg mit der Frage ringen: Flucht oder Bleiben. Er weiß, dass sein Bleiben Tod bedeutet. Die Mächtigen hatte er an einer empfindlichen Stelle getroffen, denn er beeindruckte das Volk mit der Vision vom Frieden untereinander. Damit brachte er die Mächtigen gegen sich auf. Was als Friedensvision gedacht war, endete für Jesus am Kreuz.
Das Besondere und immer wieder Aktuelle am Palmsonntag ist die Botschaft, die sich mit dieser Geschichte des Einzuges Jesus verbindet: Es ist die Botschaft vom Frieden ohne Gewalt.
Liebe Leserinnen und Leser, auch wenn wir in diesen Tagen und Wochen durch Kontaktsperren und Einschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens vieles aushalten, erdulden und manchmal auch erleiden müssen, so darf doch die Botschaft des Friedens, die mit Jesus Christus in die Welt gekommen ist, nicht in Vergessenheit geraten!
Armin Kunze