EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Stille Zeit

Lieber Leserinnen und Leser, heute Morgen habe ich den Hund ausgeführt und ein wenig Ordnung geschaffen. Und dann war da dieser innerliche Impuls: „Ich will beten.“

Nele Kaiser ist Pfarrerin in der Ev. Kirchengemeinde Milspe-Rüggeberg

Ich brauche mal wieder meine ganz eigene Zeit mit Gott. Lange hatte ich es mir vorgenommen. Lange habe ich es nicht gemacht. In der Ausbildung zur Pfarrerin haben wir verschiedene Methoden kennengelernt. Eine hat mir besonders gutgetan: das Gebetsbänkchen. Also bereite ich meine Stille Zeit mit Gott vor und bete.

   

Ich zünde eine Kerze an. Sie steht vor einem Kreuz. Daneben liegt eine Klangschale. Ich breite eine bunte kleine Decke aus. Stelle mein Meditationsbänkchen vor meine Gebetsecke. Ich knie mich hin und ruhe auf der kleinen Meditationsbank. Ich atme bewusst. Ein und aus. Dann schlage ich die Klangschale an, höre ihren Ton. Ich schließe meine Augen. Meine Hände liegen sanft geöffnet auf meinen Oberschenkeln. Empfangend. Der Ton wird leiser und verklingt schließlich für meine Ohren ganz. Ich öffne mein Andachtsbuch mit Gedanken zu Bibelversen. Ich lese. Ich schlage die Klangschale erneut. Stille. Warten. Denken. Bibelvers nachklingen lassen. Beten. Hören. Reden. Warten. Stille. Es passiert nichts Besonderes. Ich öffne die Augen und puste die Kerze aus. Es geht mir gut.

   

Ja, Zeit mit Gott tut gut. Ganz bei ihm sein. Vielleicht auch mal abschweifen. Aber es einfach mal ausprobieren, sich draufeinlassen. Dann, wenn es sich danach anfühlt. Einmal die Woche. Einmal am Tag. So, wie Du es brauchst. Mir tat dieses kleine Ritual gut. Vielleicht versuchst Du es auch mal. Auf Deine Weise. Amen.