Drei Punkte gibt es bei einem Sieg in der Fußballbundesliga. Wasser hat drei Aggregatszustände: fest, flüssig und gasförmig. Aus Körper, Geist und Seele ist der Mensch. Unsere Welt kennt drei Bereiche: unter der Erde, auf der Erde und über der Erde. Die christliche Tradition kennt drei “Hauptfeste” im Jahr, erkennbar an zwei Feiertagen zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Doch selbst wenn ich auch noch die “Drei Musketiere”, die “Drei Fragezeichen” und die drei Skatspielenden nenne, dann ist diese Aufzählung längst nicht vollständig. Alle guten Dinge sind drei.
Der nächste Sonntag ist der Sonntag der Dreieinigkeit Gottes, “Trinitatis” genannt. “Das ist aber ein Ding”, sagen staunende Westfalen oder im Ruhrpott: “Wat soll dat denn sein?” Das ist schnell erklärt. Die christliche Kirche bekennt sich zu dem EINEN Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Er hat die Nachfahren Abrahams, Isaaks, Jakobs und ihre Frauen zu seinem Volk gemacht, sie aus der Sklaverei befreit und ihnen ein gutes und fruchtbares Land gegeben, es zu besitzen. Dann hat Gott seinen Sohn gesandt: Jesus. Er ist geboren worden von einer Frau, hat zum Umdenken aufgerufen, Kranke geheilt und Tote lebendig gemacht. Er ist zum Tode verurteilt, hingerichtet und bestattet worden. Nach zwei Nächten im Grab ist er von den Toten auferweckt und in das unsichtbare Reich Gottes aufgenommen worden, um Herr zu sein über die Lebenden und die Toten. Von dort hat er den Heiligen Geist auf die Frauen und Männer kommen lassen, die sich zu ihm bekannt haben und an ihn glauben. Durch ihn spüren sie seine Gegenwart, werden getröstet, zuversichtlich und mutig, engagieren sich für den Frieden, leben aus der Vergebung und sind bereit, zu vergeben. Sie glauben, hoffen und lieben immer und ewig. Die Kurzformel für die Geschichte und Gegenwart des lebendigen Gottes lautet: Vater und Sohn und Heiliger Geist, noch kürzer: Trinität. Das christliche Kunstwort setzt sich aus den lateinischen Wörtern “tri” für drei und “unitas” für Einigkeit/Einheit zusammen. Jesus hat die Rede: “Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden” zwar nicht auf das Geheimnis der Dreieinigkeit bezogen, aber das Gesagte gilt auch hier. Ohne den Schöpfer, ist weder der Sohn noch der Heilige Geist zu haben. Ohne das, was der Sohn getan hat, wäre das Werk des Schöpfers nicht vollendet. Und ohne den Heiligen Geist wüssten wir nichts über Gottes Wesen und Wirken. So können wir zwar Gott, den Jesus Vater genannt hat, von dem Sohn und dem Heiligen Geist unterscheiden, aber niemals trennen. Diese Einheit ist unzerstörbar. Diese Einheit will angebetet und verherrlicht werden. Sie kann auch verglichen werden mit den vielen, guten “Drei Dingen” in den Werken des Schöpfers, in den drei wichtigsten Stationen im Leben, Sterben und Auferstehen des Sohnes und in Glaube, Hoffnung und Liebe als die wichtigsten drei Gaben des Heiligen Geistes. Aber alles, was darüber hinaus geht, bleibt ein unergründliches Geheimnis. Wie schön ist es, an diesem Geheimnis Gottes teilzuhaben. Nicht nur am Sonntag Trinitatis, sondern auch durch die Taufe im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Und wenn Sie nicht wissen, was sie an Trinitatis sonst noch machen sollen, dann kaufen Sie drei Eiskugeln und genießen sie zur Ehre des dreieinigen Gottes und zur eigenen Freude,
Ihr Pastor Uwe Hasenberg