Und was ist, wenn der Odem, der Atem knapp wird? Auch das kennen einige unter uns: Die Älteren vielleicht oder die Unsportlichen, die Bewegungsmuffel oder die „Schreibtischtäter“. Bewegung ist seltener geworden.
Früher, da hat man sich mehr bewegt, das höre ich oft bei meinen Besuchen, wenn wir aus Anlass eines Geburtstages auf das Leben zurückschauen. Es mag sein, dass da viel verklärt wird. Früher war ja alles besser. Aber ein Kern Wahrheit ist bestimmt darin. Schließlich erinnere ich mich auch noch an die Zeit, als wir nach der Schule und den Hausaufgaben in der Regel draußen waren. Auf der Straße, auf dem Bolzplatz, im Wald und oft auch auf dem Sportplatz. Wir haben uns bewegt. Nicht, weil wir Bewegung schon damals als etwas Wichtiges und Gesundes erkannt haben. Über so etwas haben wir gar nicht nachgedacht. Sondern weil es das war, was wir unter „Spielen“ verstanden. Wir kannten ja noch kein Internet und keinen Gameboy… Unser Spielplatz war die Straße, der Bolzplatz oder auch der Wald. Und Odem hatten wir genug.
Früher gab es die Trimm-dich-Bewegung, die Älteren werden sich daran erinnern. An das lustige Männchen, das einem zum Sporttreiben einlud und die Trimm-dich-Pfade im Wald. Heute gibt es zwar High-Tech-Fahrräder für 4000 € und atmungsaktive Laufwäsche, aber mehr und mehr unsportliche Menschen.
CVJM bewegt! Unter diesem Motto hat am vorletzten Wochenende ein Aktionstag auf dem Ehrenberg stattgefunden. Nach dem Gottesdienst gab es verschiedene Sportangebote: Laufen, Radfahren, Walken und Spazierengehen. Es ging nicht ums Gewinnen, sondern darum, sich zu bewegen. Auch das kann eine Art Gottesdienst sein, wenn wir dabei den Körper als Geschenk Gottes wahrnehmen. Und am letzten Wochenende ludt die Ev. Jugend des Kirchenkreises Väter mit ihren Kindern zu einer Kanu-Tour auf der Lahn ein.
Alles hat seine Zeit, heißt es im Buch des Predigers. Und in diesem Sinne könnte man sagen: Auch bewegen hat seine Zeit! Radfahren, Laufen, Walken und Kanu paddeln… Alles hat seine Zeit. Auch zur Ehre Gottes, der uns all die wunderbaren Möglichkeiten schenkt und möchte, dass es uns gut geht. Möge uns der Odem dabei nicht ausgehen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine sportliches Woche!
Ihr Pfarrer Uwe Rahn