EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Mehr als Dings

„Heute habe ich Dings getroffen?“

„Wen?“ fragt meine Frau.

„Na, den Dings, den Langen, du weißt schon!“

„Du meinst Gerd.“

„Ne, nicht Gerd. Sondern den aus dem Chor. Mensch, wie heißt er denn. Der Dings...“

„Hans-Jörg.“

„Ne, auch nicht. Der mit der tiefen Stimme.“

„Ich weiß nicht, wen du meinst.“

„Na, den Dings!“

Mist.

So etwas ist wirklich peinlich.

 

Uwe Rahn ist Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Schwelm

Ich weiß ja, wie wichtig Namen sind.

Wir alle freuen uns doch darüber, wenn wir mit Namen angesprochen werden.

Wenn uns jemand kennt.

Das heißt doch: Ich gehöre nicht zur grauen Masse,

ich werde als Person, als Mensch wahrgenommen,

man kann mich zuordnen, ich stelle etwas dar.

   

Mich macht es immer traurig, wenn ich über den Friedhof gehe und auf Grabsteinen lese: Familie Ralf Möller.

Ich finde es traurig, dass nur der Mann mit Namen erwähnt wird. Offensichtlich liegen dort noch andere Personen. Die Frau, die Kinder.

Wer waren sie?

Wie hießen sie?

Mit dem Namen verschwindet auch die Erinnerung.

Spätestens in ein paar Jahrzehnten werden sie gänzlich in Vergessenheit geraten.

   

Namen sind wichtig.

Dass unser Name erwähnt wird, ist wichtig für unser Selbstwertgefühl und inneres Wohlbefinden.

Dass wir Erwähnung finden, gerade dann, wenn unser Tun nicht so offensichtlich ist, wenn das, was wir machen, nicht so im Vordergrund steht, das stärkt Menschen. Sie erfahren Wertschätzung. 

   

Der Wochenspruch für die kommenden Tage lautet: „So spricht der Herr: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.“ (Jes 43,1).

Gott kennt uns! Jeden einzelnen! Er weiß, wer wir sind. Er kennt sogar unsere Namen. So wichtig sind wir ihm!

Bin ich froh, dass Gott nicht mein Gedächtnis hat.

   

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihr… Na, Sie wissen schon!