EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Gottes Nähe gibt Halt und Sicherheit

„Verweile doch. du bist so schön“ lässt Goethe seinen Fast sagen. So ähnlich sagen das die Apostel Petrus, Johannes und Jakobus auch, als sie nicht wollen, dass dieses Erlebnis vorübergeht (LK 9,28-36).

Pastor Bauer betreut in seinem Ruhestand u.a. das Haus Maria Frieden als Seelsorger. Vor 28 Jahren gründete er zusammen mit Helga Grams das Ökumenische Hospiz Emmaus.

Auf einem Berg dürfen diese Lieblingsjünger Jesu seine ganze Herrlichkeit und göttliche Größe erleben. Als Jesus dann auch noch mit Mose und Elija redet, wird ihnen klar, welch einmaliges Erlebnis ihnen da geschenkt wird. Die beiden großen Persönlichkeiten aus der vergangenen Geschichte Israels sind wie Kronzeugen der Erwartungen dass der Messias, dass der Retter der Welt kommen würde.

Da die drei Apostel noch nicht Goethe zitieren konnten, habe sie es anders gesagt: „Hier, ist gut sein. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“ Wenn man die drei hier ansiedeln und sesshaft machen könnte, hätte man sie für immer bei sich und die Welt wäre gerettet. Weder Fast noch die Apostel können die Zeit anhalten. Man muss wieder vom Berg herunter. Das Gipfelerlebnis ist kurz und schnell vorüber.

    

Dieser kleine Mensch – ein Jünger oder wir – verlässt den Berg. Es geht wieder in die Niederungen des Alltags. Da hört er diese Stimme: „Lass dein Bündel ruhig hier.“ Was könnte darin sein, dass er es nicht mitnehmen soll? Vielleicht ein Stück Brot, etwas Wasser und ein wenig Geld, das Nötigste was man eben so braucht um durch´s Leben zu kommen.

Gott fragt dann vielleicht: „Brauchst du das für deine Sicherheit? Willst du darauf deine Zukunft aufbauen? Du hast doch erlebt, was wirklich Halt und Sicherheit gibt: die Nähe Gottes.“ Das ist die Sicherheit die durchträgt; denn Jesus steigt mit vom Berg herunter in die Niederungen des Alltags mit Versuchungen, Enttäuschung, Verrat und Sterben. Es geht ihm nicht besser als uns, wirklich ein Mensch. Das Ende ist aber nicht der Tod sondern die Auferstehung. Die geschieht nicht am Leid vorbei, sondern durch eine Wirklichkeit hindurch, die auch unsere ist.

Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen menschlich-göttliche Erfahrungen, die sie durch schwere Zeit tragen, die die Hoffnung lebendig halten.

Wir erbitten sie für die Menschen in der Ukraine und für uns. Wir brauchen Menschen, die die Hoffnung leben.

Ihr Pastor Ulrich Bauer