EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Bewegender Abschied in Gevelsberg

Nach 24 Jahren verlässt Dirk Küsgen als Gemeindepfarrer die Ev. Kirchengemeinde Gevelsberg. Seit dem 01. Oktober 2016 arbeitet er als Krankenhausseelsorger im Helios-Klinikum Schwelm.

Pfarrer Dirk Küsgen (1. Reihe, 2. von rechts) wurde am 9. Oktober als Gemeindepfarrer in Gevelsberg verabschiedet. (Foto: Jana Marie Bertermann)

Pfarrer Küsgen hielt seine letzte Predigt als Gevelsberger Gemeindepfarrer. (Foto: Jana Marie Bertermann)

Pfarrer und Presbyter segneten gemeinsam mit Superintendent Hans Schmitt Dirk Küsgen mit ausgewählten Bibelversen und persönlichen Worten. (Foto: Jana Marie Bertermann)

  

 

„Ich bin in meinem Leben stets dahin gegangen, wohin ich gerufen worden bin und wo ich einen Bedarf erkannt habe. Ich gehe nicht, weil ich mich an der Lukaskirche nicht wohl gefühlt hätte, sondern weil ich gerufen worden bin.“ Diese Worte sind Pfarrer Dirk Küsgen besonders wichtig.

  

Am Sonntag, den 9. Oktober wurde Küsgen in einem Gesamtgemeindegottesdienst in der Lukaskirche von der Evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg als Gemeindepfarrer verabschiedet. In dem Gottesdienst führte Superintendent Hans Schmitt Dirk Küsgen in die 2. Kreispfarrstelle des Ev. Kirchenkreises Schwelm als Krankenhausseelsorger im Helios-Klinikum Schwelm ein.

  

Über 24 Jahre engagierte sich Dirk Küsgen als Pfarrer in verschiedenen Bereichen und Gemeindebezirken der Gevelsberger Gemeinde. Ruhm war für ihn dabei nie wichtig. „Wichtiger als der messbare Erfolg aber war der menschliche Zusammenhalt“, resümiert Küsgen.

In den unterschiedlichen Pfarrbezirken arbeitete er mit Jung und Alt zusammen. Er prägte die Gemeinde in verschiedener Hinsicht. In der Konfirmandenarbeit konnte er zusammen mit seiner Frau Henrike und seinem Kollegen, Uwe Hasenberg, durch den erfolgreichen Modellversuch des Konfirmandenunterrichts im dritten Schuljahr eigene Akzente setzen. Seine Predigten gaben neue Denkanstöße, ermöglichten eine ganz neue Sicht auf die großen Fragen des Lebens. Vor allem aber sind es sein offenes Ohr und die Empathie für jedermann, die ihn zu der Person machten, die er heute ist. Er war für seine Gemeindemitglieder in den Höhen und Tiefen des Lebens da. Und das bekam er auch zurück. „Ich weiß, dass auch Menschen mit Taten und Gebeten hinter mir standen, als es mir nicht gut ging.“ Die Gemeinde half ihm, nach einem Burnout in das Arbeitsleben zurück zu finden.

  

Dirk Küsgen ist auch, was die Zukunft angeht, optimistisch: „Angesichts einer lebendigen Gemeinde mit selbstständigen Mitarbeitenden ist mir nicht bange, dass es nun auch ohne mich weitergehen wird.“

  

Der Gottesdienst am Sonntag war geprägt von gemischten Gefühlen. Es herrschte eine besondere Atmosphäre. Die Gevelsberger Pfarrer und Presbyter segneten Dirk Küsgen mit ausgewählten Bibelversen und persönlichen Worten. Auch der Superintendent Hans Schmitt hielt eine besondere Ansprache. „Es gibt viele Menschen, die dich nicht gerne gehen lassen“, sagte Schmitt. Er sprach auch die neuen Herausforderungen Küsgens an: „Jetzt gilt es, völlig neue Wurzeln in einem System, das nicht die Gemeinde ist, zu schlagen.“ Doch der Superintendent sieht Potential und machte Mut: „Sie werden in dir einen einfühlsamen Seelsorger finden“. Auch symbolisch wünschte er ihm alles Gute. Er überreichte Dirk Küsgen einen Leuchtturm. Dies ist aber nicht irgendein Souvenir. Hans Schmitt und seine Frau Anne Braun-Schmitt, die bisher als Krankenhausseelsorgerin im Helios-Klinikum gearbeitet hat und jetzt bei der Evangelischen Kirche von Westfalen eine neue Aufgabe übernommen hat,  brachten den Leuchtturm von ihrer geliebten Urlaubsinsel Texel mit. Ein Leuchtturm gibt Orientierung und zeigt den Weg. Und so wünschten sie auch Pfarrer Dirk Küsgen, dass er eine schnelle Orientierung in seinem neuen Beruf als Krankenhausseelsorger im Helios Klinikum Schwelm erfährt.

  

Pfarrer Dirk Küsgen möchte Gutes tun, möchte für die Menschen da sein, die sonst niemanden haben, einsam sind. Er möchte ihnen Zeit schenken, Zeit zum Reden. Er möchte ihnen die Angst nehmen und von Gott erzählen, in dem sie vielleicht einen Freund für das ganze Leben finden können.

Dirk Küsgen sagt auf Wiedersehen: „Ich freue mich auf die Menschen und ihre Lebensgeschichten. Danke, dass ich so sein durfte, wie ich bin. Wir sehen uns hoffentlich nicht nur im Krankenhaus, sondern auch in der Stadt.“ (jmb)