EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Lesenlernen mit Alltagsgegenständen

Sieckermann-Stiftung finanziert Unterrichtsmaterial für Kirchenkreise in Papua

Papua und Deutsche freuen sich über den Druck der Fibeln: Siegfried Zöllner, Nathan Pahabol, Dieter Siekermann, Hella Siekermann, Klaus Solmecke und Teilnehmer der Jugendbegegnung (v. l. n. r.).

Die Fibeln nutzen die Muttersprache der Lernenden.

Analphabetentum ist eines der großen Entwicklungshindernisse in den Partnerkirchenkreisen Schwelms in Indonesien. Um dem entgegenzuwirken, hat die „Stiftung Ausbildung für Papua“ nun Unterrichtsmaterial in der Muttersprache der Bewohner neu aufgelegt. Der Druck dieser Fibeln wurde durch die „Dr. Hella und Dieter Siekermann Stiftung“ großzügig finanziert. Zum Dank dafür fand eine kleine Feierstunde am Stüting (Gevelsberg) statt, wo derzeit eine Gruppe von Studenten aus Papua zu Gast ist.

Im Rahmen dieser Feierstunde begründete der indonesische Lehrer Nathan Pahabol die Notwendigkeit des Drucks der Fibeln und berichtete von der Arbeit damit: Lesen zu lernen ist in den peripheren Regionen Indonesiens nicht so einfach. Die staatlichen Schulbücher sind in indonesischer Sprache erstellt, einer Sprache, die für viele Einwohner nicht die Muttersprache ist. Im Kirchenkreis Yalimo z. B. wird Yali gesprochen. Das hat Ilse und Siegfried Zöllner, die 13 Jahre lang als Theologen und Lehrer im Bergland Papuas tätig waren, schon Anfang der 1970er Jahre dazu veranlasst, Unterrichtsmaterial in der Yali-Sprache zu erstellen. Bis heute ist die Arbeit mit diesen Büchern, in denen nicht nur die Sprache der Menschen, sondern auch ihr Alltagsleben, ihre Pflanzen, Tiere und Gegenstände aufgegriffen werden, sehr viel erfolgreicher als die mit den indonesischen Büchern. Kinder und Erwachsene lernen in der Regel schon innerhalb weniger Monate lesen und schreiben – was in den staatlichen Schulen oftmals erst nach mehreren Jahren gelingt.