EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Zukunft des Ev. Friedhofs Unterstadt weiter ungewiss

Gemeindeversammlung empfiehlt Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg eine Befragung der Gemeindeglieder im nächsten Gemeindebrief

Über 100 Gemeindeglieder und Friedhofs-NutzerInnen waren der Einladung zur Gemeindeversammlung gefolgt.

Der Leiter der Friedhofsverwaltung der Gemeinde, Helmut Otto, erklärte den Anwesenden, warum die Evangelische Kirchengemeinde Gevelsberg die Schließung des Friedhofes erwägt.

  

 

Die Evangelische Kirchengemeinde Gevelsberg hatte am 11. Juni 2013 zu einer Gemeindeversammlung in der Kapelle des Friedhofs Unterstadt eingeladen. Einziger Tagesordnungspunkt war die Schließung des Friedhofs Unterstadt an der Waldstraße. Der Präses der Gemeinde, Pfarrer Dirk Küsgen, begrüßte über 100 Gemeindeglieder und Friedhofs-NutzerInnen, die der Einladung zu der Versammlung gefolgt waren. Wie Pfarrer Küsgen freute sich Pfarrer Thomas Werner (Vorsitzender des Friedhofsausschusses der Gemeinde) über das große Interesse am Versammlungsthema und betonte zu Beginn der Veranstaltung, dass noch keine Entscheidung gefallen und die Schließung des Friedhofs somit noch nicht beschlossen sei. „Diese Versammlung soll zur Entscheidungsfindung beitragen“, versicherte Pfarrer Werner und übergab das Wort an den Leiter der Friedhofsverwaltung der Gemeinde, Helmut Otto, der den Anwesenden erklärte, warum die Evangelische Kirchengemeinde Gevelsberg die Schließung des Friedhofes erwägt:

  • „Seit der Eröffnung des städtischen Zentralfriedhofes in Berge sind die Bestattungszahlen auf dem Ev. Friedhof Unterstadt kontinuierlich gesunken (von rund 50 Erdbestattungen pro Jahr in den 1990er Jahren auf ca. 10 Erdbestattungen pro Jahr in den letzten Jahren).
  • Das Bestattungsverhalten der Gevelsberger Bevölkerung hat sich, wie überall im Lande, stark verändert. Neben der Urnenbeisetzung im Kolumbarium werden vorwiegend „anonyme“ Bestattungen bzw. Bestattungen in pflegefreien Gemeinschaftsfeldern gewählt.
  • Von den gut 1800 Grabstellen auf dem Friedhof sind momentan nur ca. 700 an Nutzungsberechtigte vergeben. Man muss deshalb davon ausgehen, dass die vorhandene Friedhofsfläche nicht mehr benötigt wird.
  • Die verbleibenden Bestattungen reichen zur Finanzierung des Friedhofes nicht aus. In den letzten Jahren hat der Friedhofshaushalt stets mit einem Minus abgeschlossen. Die Rücklagen sind fast erschöpft.
  • Die Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung werden bereits auch auf anderen Friedhöfen und Grundstücken der Kirchengemeinde eingesetzt. Darunter leidet natürlich der Pflegezustand des Friedhofes.
  • Das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Westfalen hat der Kirchengemeinde dringend empfohlen auch den Friedhof Unterstadt zu schließen und verweist auf die Kirchenordnung. Demnach müssen sich Friedhöfe selbst (aus den Gebühreneinnahmen) finanzieren. Die Inanspruchnahme von Kirchensteuern ist nicht zulässig.“

   

Fragebogen im Gemeindebrief

Die Frage, was die Gemeindeversammlung tun könne, um eine Schließung des Friedhofes zu verhindern, bestimmte den weiteren Verlauf der Versammlung. Dabei wurde auch die Möglichkeit einer Teilschließung des Friedhofes als Lösungsmöglichkeit in Betracht gezogen.

Die Versammlung einigte sich zum Schluss darauf, das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg zu bitten, im nächsten Gemeindebrief einen Fragebogen zu veröffentlichen, mit dem die Bereitschaft und das Interesse der Gemeindeglieder, auf einem evangelischen Friedhof beerdigt zu werden, hinterfragt werden soll. Darüber hinaus soll in dem Gemeindebrief auch darauf hingewiesen werden, dass man schon zu Lebzeiten eine Grabstelle erwerben kann. Wie genau der Artikel und der Fragebogen aussehen soll, wird Pfarrer Werner mit Ulrike Heidenreich-Nestler beraten, die sich in der Versammlung bereit erklärt hat, Anregungen zum Weiterbetrieb des Friedhofes zu sammeln.

Wer helfen möchte, die Schließung des Ev. Friedhofs Unterstadt zu verhindern, oder Anregungen zur geplanten Befragung der Gemeindeglieder hat, kann sich an Ulrike Heidenreich-Nestler  |    Neustraße 5   |   58285 Gevelsberg   |   Telefon (02332) 39 92   |   Fax (02332) 1 40 74   |   RAin-Heidenreich(at)t-online.de wenden (Stichwort: Friedhof). (HB)