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„Für das Wohl der Kinder einsetzen ist ein Herzensthema“

Martin Voit: Der neue Leiter des Kreiskirchenamtes

 

Von Nicole Schneidmüller-Gaiser

 

Das gemeinsame Kreiskirchenamt der Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm hat eine neue Leitung: Martin Voit aus Gladbeck. Foto: Privat

Gestaltungsraum. Das gemeinsame Kreiskirchenamt der Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm hat eine neue Leitung: Am 15. März tritt Martin Voit aus Gladbeck seinen Dienst an. Der 46-jährige Industriekaufmann hat BWL studiert, in verschiedenen Branchen gearbeitet und ist seit 2015 im Non-Profit-Bereich unterwegs. Auf die neue Stelle freut sich der zweifache Vater sehr – auch wenn die Umstände natürlich besondere sind…

Das Gespräch mit dem neuen Verwaltungsleiter findet statt, wie so viele Gespräche momentan stattfinden: Martin Voit sitzt am Schreibtisch seiner Tochter, die Ehefrau belegt das familiäre Arbeitszimmer und die Kinder malen und machen Mathe am Küchentisch. „Der normale Alltag zwischen Homeschooling und Homeoffice“, lacht der gebürtige Gelsenkirchener am Telefon. Unter dem Eindruck des aktuellen Lockdown werden sicher auch die ersten Wochen im Kreiskirchenamt stehen. „Darum versuche ich derzeit, die Namen und Gesichter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Hilfe der Homepage zu lernen“, verrät Voit und hofft, dass er trotzdem möglichst schnell alle Kolleginnen und Kollegen auch persönlich treffen kann. „Ich finde das ganz wichtig, um Vertrauen aufzubauen und um die Strukturen kennenzulernen.“ Auch mit der MAV möchte sich der gelernte Industriekaufmann schnellstmöglich treffen – „momentan bin ich noch sehr theoretisch unterwegs.“

    

„Mit offenen Augen durchs Kreiskirchenamt gehen“

Als Führungskraft unterstützte Voit nach einer Familienpause seit 2015 eine Non-Profit-Organisation; vorher war er vielfältig in der Bau- und in der Immobilienbranche als Financial Controller und Unternehmensberater unterwegs. Das Einarbeiten in neue Bereiche fällt ihm leicht – weil er neben Fachwissen auch Neugierde für die Menschen mitbringt: „Ich werde auch mit offenen Augen durchs Kreiskirchenamt gehen und gut zuhören.“

Die Jahre in der Wirtschaft haben ihn geschult – die Entscheidung, sich danach in den Dienst eher diakonischer Arbeit zu stellen, sei ihm leichtgefallen, erinnert sich Martin Voit: „Ich kannte jedes Hotel in West- und Norddeutschland, war immer unterwegs – doch wie sich die Kinder entwickelten, bekam ich kaum mit.“ Zudem sei die Arbeit zwar lehrreich, aber teilweise eben auch moralisch abschreckend gewesen.

    

Das Wohl der Kinder ist ein Herzensthema

Vor allem die Kinder- und Jugendhilfe liege ihm thematisch am Herzen, betont der Vater einer zehnjährigen Tochter und eines sechsjährigen Sohnes. „Mich für das Wohlergehen der Kinder einzusetzen, kann man durchaus als Herzensthema bezeichnen.“ Dazu wird Martin Voit im Kreiskirchenamt, in dem ja nicht nur die gemeindliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sondern auch der Kita-Trägerverbund und der Offene Ganztag verwaltet werden, reichlich Gelegenheit haben. Privat engagiert er sich, fast schon logisch, im Förderverein der Grundschule in seiner Gemeinde und erlebt dort als 1. Vorsitzender ganz praktisch, wie wichtig Fundraising ist.

Transparente Kommunikation, ehrliche Wertschätzung – und der Abbau von „Silo-Denken“, wie er es nennt, sind die Grundpfeiler, auf denen Martin Voit seine Arbeit bisher aufgebaut hat. „Verwaltung ist dazu da, das Geld zusammenzuhalten, damit vor Ort unsere wichtige kirchliche und diakonische Arbeit geleistet werden kann“, betont er mit Nachdruck und freut sich auf die Zusammenarbeit mit Menschen, die den Servicegedanken ja bereits in einem Leitbild formuliert haben.

     

Hinsehen, erklären lassen und hinterfragen

Hinsehen, sich Abläufe erklären lassen und auch hinterfragen – so will Martin Voit vorgehen, um die gewachsenen Strukturen im Kreiskirchenamt zu verstehen. „Nur weil etwas so ist, wie es ist, muss es weder gut noch schlecht sein“, will er gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen herausfinden, was gut läuft und was besser werden kann.  An seiner Seite weiß er dabei natürlich auch Matthias Küstermann, der schon seit vielen Jahre als Stellvertreter und zuletzt auch als kommissarische Leitung im Kreiskirchenamt wertvolle Arbeit geleistet hat und viel über die Historie des Hauses weiß. Darin, dass er keine 1:1-Übergabe durch seine Vorgängerin im Amt bekommen kann, sieht Martin Voit darum auch kein Problem: „Es ist ja auch eine Chance, dass ich etwas Neues aufbauen muss“, sagt er optimistisch und hat sich für seine ganz persönliche „Kennenlernphase“ bis zum Frühsommer Zeit gesetzt. „Bei einem Politiker schaut man wohl nach 100 Tagen hin. Das ist doch ein guter Zeitrahmen.“

Erreichbar ist Martin Voit seit dem 15. März unter der Rufnummer 0 23 02 / 589-134 und per Mail unter Martin.Voit(at)kirche-hawi.de