Gebügelt und satt
Diesem Votum schloss sich auch Pfarrer Kai Hegemann an. Zusammen mit Pfarrer Berger hatte er ein Abschiedslied nach der Melodie "Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt" gedichtet. Bevor die beiden Pfarrer zusammen mit den Festgästen das Lied anstimmten, ging Pfarrer Hegemann auf ein "Markenzeichen" von Pfarrer Hayungs ein: "Michael ist immer zu gut für uns angezogen. Er muss gebügelt und satt sein, damit die Arbeit klappt."
Auch die Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Haßlinghausen bedankte sich bei Pfarrer Hayungs für die gute Zusammenarbeit: "Wir finden es sehr schade, dass Pfarrer Hayungs jetzt geht. Ich kann der Gemeinde in Rheda-Wiedenbrück nur sagen: Herzlichen Glückwunsch zu diesem Pfarrer. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit."
Care-Paket und Pflanzen
Neben den vielen guten Wünschen und dem Dank für seinen Dienst in der Haßlinghauser Gemeinde durfte sich Pfarrer Hayungs auch über diverse Abschiedsgeschenke freuen. Neben einem Care-Paket, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kindergottesdienstes gepackt hatten, bekam er Pflanzen für den neuen Pfarrgarten und Bücher sowie ein Bild von der Haßlinghauser Kirche.
"Ich werde die Gemeinde nicht vergessen, schon allein deshalb nicht, weil ich hier ordiniert worden bin, und weil ihr uns, als wir im Mai geheiratet haben, ein so schönes Fest geschenkt habt. Danke für viereinhalb wundervolle Jahre", verabschiedete sich Pfarrer Hayungs von "seiner" Gemeinde. Nach seinem Steckenpferd gefragt, erklärte Pfarrer Hayungs: "Ich predige gerne." Seine letzte Predigt in Haßlinghausen hielt Pfarrer Hayungs im Festgottesdienst zum Gemeindefest am Sonntag, dem 13. September. Hier bot sich dann auch denen die Gelegenheit, sich von Pfarrer Hayungs und seiner Frau Pfarrerin Frauke Hayungs zu verabschieden, die am 8. September nicht an der offiziellen Verabschiedung teilnehmen konnten.
Wie Pfarrer Hayungs wechselt auch Pfarrerin Hayungs zum 1. Oktober in die Versöhnungskirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück. Pfarrerin Hayungs war seit dem 1. Mai 2008 als Pfarrerin im Entsendungsdienst in der Ev. Kirchengemeinde Voerde in Ennepetal tätig. Hier wurde sie bereits am Sonntag, den 6. September im Rahmen des ökumenischen Gemeindefestes verabschiedet.
Nachfolge unklar
Das Ehepaar hinterlässt im Kirchenkreis Schwelm eine große Lücke. Für beide sind keine Nachfolger in Sicht. "Leider nimmt die Zahl an Pfarrerinnen und Pfarrern im Entsendungsdienst immer mehr ab", erklärt Superintendent Manfred Berger. Er und seine Haßlinghauser und Voerder Pfarrkolleginnen und -kollegen müssen nun die Arbeitsfelder, die das Ehepaar Hayungs in ihren Gemeinden abgedeckt hat, mit übernehmen. Besonders für Pfarrer Berger, der neben seiner Gemeindepfarrstelle in Haßlinghausen als nebenamtlicher Superintendent des Kirchenkreises Schwelm tätig ist, bedeutet der Weggang von Pfarrer Hayungs einen tiefen Einschnitt. Gemeindedienste, die er aufgrund seiner Tätigkeit als Superintendent nicht wahrnehmen konnte, hatte bisher der Synodalvikar übernommen. "Ich bin froh, dass wir diese Aufgaben in Zukunft unter uns Pfarrkollegen in Haßlinghausen und Herzkamp aufteilen", bedankt sich Pfarrer Berger für die zugesagte Unterstützung seiner Amtsbrüder. (HB)