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„NRW bleib sozial!“: Diakonie Mark-Ruhr protestiert gemeinsam mit 32.0000 Menschen gegen soziale Kürzungen in Düsseldorf

Mehr als 32.000 Menschen kamen am 13. November unter dem Motto „NRW bleib sozial!“ auf den Oberkasseler Rheinwiesen in Düsseldorf zusammen, um gegen die geplanten Kürzungen von rund 83 Millionen Euro im sozialen Sektor zu demonstrieren.

(Von Tobias Hellmich)

Mit kreativen Plakaten und Trillerpfeifen machten die Beschäftigten der Diakonie Mark-Ruhr – im Bild Mitarbeitende der Sozialen Dienste und aus dem Bereich Pflege – in Düsseldorf auf sich aufmerksam.

Mehr als 32.000 Menschen, darunter auch mehr als 100 Beschäftigte und Klient:innen der Diakonie Mark-Ruhr, kamen am 13. November unter dem Motto „NRW bleib sozial!“ auf den Oberkasseler Rheinwiesen in Düsseldorf zusammen, um gegen die geplanten Kürzungen im sozialen Sektor zu demonstrieren.

Auf dem Weg zur Bühne wird Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Gesundheut und Soziales, auf ein Plakat der Diakonie Mark-Ruhr Teilhabe und Wohnen aus Iserlohn aufmerksam, das auf die Folgen für psychisch erkrankte Menschen aufmerksam macht.

Auch die Diakonie Mark-Ruhr beteiligte sich mit über 100 Teilnehmer:innen an der Demonstration, darunter Mitarbeitende und Klient:innen aus dem Fachbereich Soziale Dienste der Diakonie Mark-Ruhr sowie aus der ambulanten und stationären Pflege in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis, aus der Diakonie Mark-Ruhr Teilhabe und Wohnen in Iserlohn, der Arbeit-Leben-Zukunft (ALZ) in Hagen sowie der Diakonie Schwerte.

    
Mit Trillerpfeifen und kreativ gestalteten Plakaten machten die Demonstrierenden der Diakonie Mark-Ruhr lautstark auf die drohende Gefähr-dung der sozialen Infrastruktur aufmerksam. So wurden auf den Plakaten unter anderem das FAIR-Haus in Schwelm mit dem Slogan „Mach’s Fair“ sowie das Bildungsangebot der ALZ mit „Wer kürzt, dem fehlt es an Bildung“ thematisiert. Ein selbstgestaltetes Plakat einer Klientin der Diako-nie Mark-Ruhr Teilhabe und Wohnen aus Iserlohn fiel Arbeitsminister Laumann auf dem Weg zur Bühne besonders auf. Das Plakat machte auf die Folgen für psychisch erkrankte Menschen aufmerksam: „Ohne das Ambulant Betreute Wohnen droht psychisch Erkrankten vermehrte Einsamkeit, häufigere Einweisungen und Suizid.“
Die Diakonie Mark-Ruhr war nicht nur in der Menge vertreten, sondern auch auf der Bühne: Monika Fischer, Leiterin der Beratungsstelle der Diakonie Schwerte, sprach zu den 32.000 Teilnehmenden und appellier-te an die Verantwortung der Politik, die soziale Infrastruktur zu schützen und zukunftssicher zu gestalten. „Ich bin stolz, dass so viele Mitarbeitende aus den unterschiedlichen Arbeitsbereichen hier sind und sich auch politisch für eine gute Versorgung unserer Klient:innen, Patient:innen und Kunden einsetzen – um diese Menschen geht es ja hier“, freut sich Matthias Börner, Geschäftsführer der Diakonie Mark-Ruhr.
    
Hartmut Krabs-Höhler, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW, richtete in seiner Rede deutliche Worte an die politischen Entscheidungsträger: „Gute Politik hängt von den richtigen Entscheidungen ab – und diese Entscheidungen brauchen wir jetzt! Wenn Angebote für Kinder, Familien, Senior:innen, Migrant:innen und Menschen mit Behinderung gestrichen werden, leidet das soziale Gefüge, das unser NRW so stark macht.“
Die Kundgebung, organisiert von der Freien Wohlfahrtspflege NRW, hat-te das Ziel, die Bedeutung eines stabilen sozialen Netzes für Nordrhein-Westfalen hervorzuheben und die konkreten Auswirkungen der Kürzun-gen für die Betroffenen aufzuzeigen. Minister Karl-Josef Laumann (Ar-beit, Gesundheit und Soziales) sowie Ministerin Josefine Paul (Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht, Integration) und weitere führende politische Vertreter:innen nahmen als Redner:innen auf dem Podium ebenfalls an der Veranstaltung teil.

     
Hintergrund:
Der Haushaltsentwurf 2025 sieht erhebliche finanzielle Kürzungen in sozialen Dienstleistungen vor, die eine drastische Einschränkung zahlreicher Programme und Projekte zur Folge haben werden. Zu den am stärksten betroffenen Bereichen zählen soziale Beratungen, Familienhilfen, Angebote zur Förderung von Integration und Beratung für Geflüchtete, Altenhilfe sowie Suchthilfe.
In einer Stellungnahme zur Haushaltsanhörung hatte die Freie Wohlfahrtspflege NRW bereits davor gewarnt, dass diese Einschnitte den sozialen Zusammenhalt gefährden und den Zugang zu essenziellen Dienst-leistungen erschweren könnten. Angesichts der steigenden Lebenshal-tungskosten und wachsenden sozialen Herausforderungen sei es heute wichtiger denn je, ein starkes und stabiles soziales Netz aufrechtzuerhalten.
Weitere Informationen zur Kundgebung finden Sie in der offiziellen Pres-semitteilung der Freien Wohlfahrtspflege NRW: https://www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de/initiativen/nrw-bleib-sozial/einfuehrung