„Was für ein Vertrauen“ steht über dem Vorwort zum aktuellen Programm der Evangelischen Erwachsenenbildung. In einer Zeit, in der vieles unübersichtlich ist und bei vielen Menschen Angst und Verunsicherung auslöst, bietet die Kirche auch im Bereich der Aus- Fort und Weiterbildung einen vertrauten Anker für viele Menschen. Bei den Kursen, Workshops und Exkursionen, die Kriese gemeinsam mit seinen Kolleginnen Katharina Arnoldi, Petra Syring und Petra Mankel zusammengestellt hat, geht es um Orientierung und Horizonterweiterung, um die Entdeckung der eigenen Kraft und um neue spirituelle, kulturelle und alltägliche Wege. Die Einladung zu einem Glauben, der von Respekt und Toleranz geprägt ist und den Dialog sucht, zieht sich dabei wie ein roter Faden durch das 92 Seiten umfassende Heft.
Dabei ist das „Horizont erweitern“ durchaus wörtlich zu verstehen – Exkursionen, etwa zur Chagall-Ausstellung „Der wache Träumer“ nach Münster, in die von Bodelschwinghsche Stiftung Bethel nach Bielefeld oder in die Abtei Königsmünster nach Meschede tragen dem gestiegenen Wunsch nach Halbtages- und Tagesexkursionen Rechnung. „Dieser Bereich lag in den vergangenen Jahren etwas brach, doch nun spüren wir, dass es ein großes Interesse an Ausflügen in die weitere Umgebung gibt“, hat Matthias Kriese beobachtet. Angebote mit einer Anreise von maximal ein bis zwei Stunden im Transferbus sowie einer überschaubaren Gruppengröße (maximal 16 Personen) erfreuen sich größter Beliebtheit, und schon jetzt gibt es aus dem Vorjahre etliche „Wiederholungstäter“, die sich schon eingeschrieben haben. Eine mehrtägige Studienfahrt nach Budapest steht ebenfalls auf dem Plan. Während die Bereiche „Computer“ und „Gesundheit“ eher ein älteres Publikum ansprechen, sind diese Exkursionen vor allem in der Gruppe der 50-65-jährigen sehr beliebt.
An ein jüngeres Publikum richtet sich Matthias Kriese bewusst mit den Vater-Kind-Angeboten, die seit 2018 im Programm zu finden sind. Nach einem Zelt-Wochenende für Väter mit ihren Kindern soll es in diesem Jahr eine mehrtägige Wandertour am Rothaarsteig geben – im Juni heißt es „Wir sind dann man weg“. „Das war eine Anregung der Väter, die wir gerne aufgegriffen haben“, so Kriese.
Ein paar überraschende Highlights finden sich ebenso im Programm: Unter dem Titel „Ja, ich will“ am 27. März in Hattingen verbirgt sich ein Workshop für „Eine Hochzeitsfeier mit nachhaltigen und fairen Akzenten“. Beim „Lach-Yoga“ werden die Teilnehmenden nicht nur automatisch heiter, sondern verbessern auch ihre Atmung und entspannen. Und wem das alles zu viel wird, für den ist vielleicht der Bildungsurlaub „Entschleunigung für den Berufsalltag“ das Richtige.
Bei aller Freude an den neuen Wegen gibt es natürlich auch wieder ein breites Angebot an Kursen speziell für ältere Handy- und Computernutzer*innen – Petra Syring kennt die Wünsche und Bedürfnisse der Babyboomer-Generation genau und unterstützt mit Einsteiger- und Fortgeschrittenenkursen in Datenverarbeitung, Internet- und E-Mail, Umgang mit dem I-Phone / Smartphone oder Tablet sowie mit Schulungen im Bereich des Office-Paketes. Der Bereich „Inklusive Angebote“ hat sich ebenfalls im vergangenen Jahr gut weiterentwickelt, so dass die Erwachsenenbildung hier mit neuen Kooperationspartnern Angebote in allen Bereichen des EEB-programms erstellt hat.
Und natürlich gibt es auch wieder zahlreiche Angebote für die Arbeit mit Geflüchteten – ein Schwerpunkt vor allem von Bildungsreferentin Katharina Arnoldi, die seit 2015 immer wieder hilfreiche Kurse, Seminare und Workshops für Ehrenamtliche, aber auch für Geflüchtete anbietet. Ein Spezialseminar „Aufenthalt zum Zwecke der Beschäftigung“ sei hier besonders erwähnt – Arnoldi bietet es am 7. Februar in Kooperation mit Miriam Venn aus Sprockhövel an. Am 14. Februar trainieren Ehrenamtliche im Seminar „Gut bei Stimme“ in Hattingen-Blankenstein, ihre Stimme in der Arbeit mit Geflüchteten, bei Behörden oder in der Beratung gut einzusetzen.
„Die Selbstfürsorge bzw. Gesundheit nimmt in unserem Programm einen zentralen Raum ein“, erklärt Katharina Arnoldi, denn die gesunde Balance zwischen Ruhe und Aktivität, gesunder Anspannung und Entspannung sei wichtig im Beruf, im Ehrenamt, aber auch im Alltag. „Nur wenn wir uns stärken, können wir verantwortlich und zuversichtlich Zukunft für uns und die nachfolgenden Generationen gestalten.“ Das neue Programm der Erwachsenenbildung leistet dazu einen umfangreichen Beitrag.