„Alle in einem Boot“ – das sagt man ja wohl so, wenn alle mit anpacken müssen, alle dasselbe Schicksal teilen und gemeinsam damit umgehen müssen. So machte sich auch unsere 25 Personen starke Besatzung auf, um gemeinsam 5 Tage auf dem Schiff „Allure“ auf dem holländischen Ijsselmeer zu erleben und zu gestalten.
Gestalten hieß in diesem Falle auch, gemeinsam den Einkauf, die Mahlzeiten, das Programm, das Putzen auf dem Schiff – also die gesamte Alltagsorganisation mit den Kindern zu planen und umzusetzen.
Das besagte Schicksal schlug dann auch direkt am ersten Tag zu, an dem uns starker Wind und Regen einen Liegetag im Hafen von Lelystad bescherten – eine Situation, welche die Stimmung zunächst etwas drückte und mit der umgegangen werden musste. Eine spontan angebotene Badeaktion und gemeinsames Spielen halfen darüber hinweg.
Am zweiten Tag setzte sich das Schiff dann endlich in Bewegung Richtung Medemblick. Am Beispiel dieser Stadt bekamen wir eine ausführliche Erklärung der Skipperin über das Poldern in den Niederlanden – die Gewinnung von Land aus dem Meer. Zudem wurden in einer Übungseinheit gebräuchliche Seemannsknoten gezeigt und geübt. Einige der Kinder entwickelten sich im Laufe des Tages zu wahren Knotenkünstlern…
Am dritten Tag brachte der Wind unser Schiff nach Enkhuizen. Nach Landgang und einem stärkenden Abendessen griffen zwei der Väter zur Gitarre und erwirkten so nach und nach eine innbrünstige Gesangsrunde der gesamten Mannschaft – für mich ein besonders schönes Erlebnis zu sehen, dass sich alle unabhängig vom Alter daran beteiligt haben und zudem etwas, was selten geworden ist.
Nach diesem stimmungsvollen Abend traten wir am letzten Tag den Rückweg nach Lelystad an, einander einig, dass es im kommenden Jahr wieder ein Vater-Kind Segeln geben soll.
(Matthias Kriese)