Weil eine dringend notwendige Sanierung des bestehenden Martin-Luther-Hauses an der Gevelsberger Straße in Haßlinghausen zu teuer geworden wäre, hatte sich das Presbyterium Anfang des Jahres dazu entschieden, den bestehenden Baukörper durch einen Neubau zu ersetzen. „Diese Maßnahme ist schon allein aus energetischen Gründen sinnvoll, da gerade die Verringerung der Energiekosten langfristig von großer Bedeutung sein wird“, hatte Pfarrer Michael Hayungs in einer Gemeindeversammlung im Februar erklärt.
Keine Schulden und keine Belastung des laufenden Haushaltes
Im Anschluss an die Gemeindeversammlung hatte ein Ausschuss ein Gebäudekonzept entwickelt, das vom Presbyterium verabschiedet wurde. Ebenso beschloss das Presbyterium einen Finanzplan in Höhe von 1,7 Mio Euro. „Wir machen keine Schulden. Auch werden wir den laufenden Haushalt nicht mit den Baukosten belasten“, erklärt Pfarrer Hayungs. 1,3 Mio Euro bringe die Gemeinde an Eigenmitteln ein, die sich weitgehend aus Verkaufserlösen aus der Vergangenheit und Baurücklagen zusammensetzten. Ein Zuschuss des Kirchenkreises Schwelm in Höhe von 300.000,-- Euro und noch zu akquirierende Spendengelder in Höhe von 100.000,-- Euro wären ebenso für die Finanzierung des neuen Gebäudes vorgesehen und eingeplant.
Acht Entwürfe
Im weiteren Verlauf des Jahres hatte das Presbyterium der Kirchengemeinde das Architektenbüro Norbert Post - Hartmut Welters - Architekten & Stadtplaner GmbH mit der Ausschreibung und Durchführung eines Architektenwettbewerbs beauftragt, dessen Ergebnis am 17. Dezember der Presse vorgestellt wurde.
Acht Architekturbüros hatten anonym ihre Entwürfe für einen Neubau des Martin-Luther-Hauses eingereicht. Am 09. Dezember hatte sich dann das Preisgericht unter der Leitung von Architekt Heiner Farwick für den Entwurf des Architektenbüros Kemper, Steiner & Partner - Architekten und Stadtplaner GmbH aus Bochum entschieden.
(Das Preisgericht setzte sich aus Vertretern der Kirchengemeinde, der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Stadt Sprockhövel sowie externen Fachleuten zusammen, die neben dem städtebaulichen und hochbaulichen Konzept auch die Wirtschaftlichkeit und Flexibilität sowie dessen Realisierbarkeit bewertete.)
Dem Votum des Preisgerichtes folgte das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede in seiner Sitzung am 15. Dezember.
Multifunktional, hell und barrierefrei
„Uns hat u.a. die Multifunktionalität, das große, helle Foyer und die Barrierefreiheit überzeugt. Ebenso beeindruckt hat uns die transparente Fassade mit ihren großen Glasflächen, die großzügige Ein- und Ausblicke gewährt und den Baukörper zur Umgebung öffnet. Hier finden wir das Selbstverständnis unserer Gemeinde als einladend und nach außen wirkend besonders wieder“, erklärt Pfarrer Hayungs, der Mitglied des Preisgerichtes war, die Entscheidung des Presbyteriums.
„Bei unseren Modellen handelt es sich um Vorentwürfe. Wie das Gebäude letztendlich aussehen wird, und wie der Platz zwischen der Kirche , dem alten Pfarrhaus und dem neuen Martin-Luther-Haus gestaltet wird, werden die weiteren Planungen zeigen, die jetzt anstehen“, erklärte Rainer Kemper bei der Vorstellung seiner Pläne. Im Januar wird die Kirchengemeinde mit dem Architekturbüro in weitere Planungsgespräche einsteigen. „Unser Wunsch wäre, nach Ostern 2015 das Haus zu räumen und anschließend abzureißen, um dann Ende 2016 die Einweihung des neuen Hauses feiern zu können“, erläutert Pfarrer Hayungs die Pläne des Presbyteriums. Ob dieser Fahrplan so eingerichtet und eingehalten werden kann, werden die weiteren Planungen zeigen.
Anfang des neuen Jahres werden in einer Ausstellung alle acht eingereichten Architektenentwürfe der Öffentlichkeit präsentiert. „Wir wollen auch bei dieser Baumaßnahme so transparent wie möglich agieren, um so unsere Gemeindeglieder auf dem Weg zum neuen Martin-Luther-Haus mitzunehmen“ erklärt Pfarrer Hayungs. (HB)