EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Gemeindepädagogisches Urgestein

Wilhelm Barth wird nach 40 Jahren Dienst in der Ev. Krchengemeinde Gevelsberg am 25. März in den Ruhestand verabschiedet.

Wilhelm Barth geht nach 40 Jahren Dienst als Gemeindepädagoge und Prediger in der Ev. Kirchengemeinde in den Ruhestand.

Schwelm - Andrea Koch (geborene Heßmert) und Urich Maus können sich heute nicht  so genau an diesen Tag erinnern. Doch Wilhelm Barth ist sich sicher: Die Beiden waren 1970 seine ersten Täuflinge. Wer zuerst den Segen erhielt, kann er nicht mit Bestimmtheit sagen. Doch mit ihnen begann auch eine Ära in der Schnellmark, die unvergessen bleibt. 

  

40 Jahre gemeindepädagogische Arbeit
Am 25. März nimmt Wilhelm Barth Abschied von seiner Tätigkeit  in der Landeskirche und blickt damit auf exakt 40 Jahr (gemeindepädagogische) Arbeit zurück. Denn am 27. März 1966 wurde er zum Prediger ordiniert. Nachdem der junge, kreative Wilhelm seinen handwerklichen Beruf  aufgab, brachte ihn die "Nächstenliebe zu den Menschen" zu neuen Aufgaben.
Im November 1966 übernahm er seine erste Gruppe vom damaligen Jugendpfarrer Martin Rasokat, der am Tag der Verabschiedung im Zentrum für Kirche und Kultur selbstverständlich ein Grußwort spricht.
Am 1. Advent stellte sich Wilhelm als Gemeindejugendwart vor und leitete im Jahr darauf seine erste Freizeit nach Klingberg an der Ostsee. Übrigens gemeinsam mit Rektor Jähme und dem späteren Konrektor Placke.
In den Umbauzeiten der Erlöserkirche 1967/68 gab es in Gevelsberg noch neun Pfarrbezirke, zwei davon waren unbesetzt. So hielt Wilhelm Barth seinen ersten Gottesdienst im CVJM-Haus und wurde neben seiner Tätigkeit im Bereich Jugend 1969, nachdem Pastor Rasokat in den Ruhestand verabschiedet wurde, kommissarisch dessen Nachfolger in der Schnellmark. Kurz darauf erhielt er von der Landeskirche die Vokation zum Gemeindepädagogen - dato ein neues Berufsbild. Wilhelm Barth zählte zu den ersten sieben Gemeindepädagogen. 

  

Schnellmark
Vom Presbyterium am 8. Februar 1970 berufen, wurde der beliebte Pädagoge in den Dienst in der "ruhenden Pfarrstelle Schnellmark" eingeführt.
Ab 1978 setzte Wilhelm Barth seine Aufgabenschwerpunkte in der Gemeinde- und Jugendarbeit. Unzählige Freizeiten - vom skandinavischen Skagerrak bis Tanga, im Nordosten Tansanias -, die Gründung der Krabbelgruppen und viele andere Gruppen rief er ins Leben.
Das Kapitel "Schnellmark" endete mit dem 17. Februar 2001. Alle Gruppen nahmen in einer feierlichen Stunde Abschied von diesem Gebäude, das für sie für viele Jahre ein zweites Zuhause war.  

    

Altenheimseelsorge
Durch Pfarrer Weber wurde er im April 2001 als Altenheimseelsorger eingeführt. "Diesen Abschnitt möchte ich in meiner Lebensbiographie nicht missen", betont Barth. Ihm war es zum Beispiel wichtig, nach jedem Sterbefall eine Gedenkstunde mit Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern abzuhalten. Den Andachtsraum im Seniorenzentrum Vogelsang bestückte er mit persönlichen Geschenken. Wilhelm Barth erreichte es auch, dass die Seniorenzentren enger zusammenarbeiteten: Das Kegelturnier mit dem "Prediger-Barth-Pokal" war ebenso seine Idee. 

   

Unruhestand
Was er sich für den Ruhestand vorgenommen hat? Erst einmal die "Ruhezeit" - vor allem mit seiner Frau Gisela und dem Wohnmobil - genießen. Aber wie man "Willi" kennt, hat er jetzt schon neue Vorhaben: So möchte der Prediger einen Förderkreis gründen, der es ermöglicht, Instrumente anzuschaffen, die den Gesang zu Andachtszeiten in den fünf Seniorenheimen unterstützen. Die Schirmherrschaft hat Bürgermeister Claus Jacobi übernommen.
"Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes", heißt es im Lukasevangelium 9, 62. Worte, die als Losung bei der Schließung des Gemeindehauses Schnellmark gesprochen wurden. Große Worte für Wilhelm Barth, der stets seinen Blick nach vorne richtet. (Mathias Wagener)