EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

„Ich muss noch viel lesen“

Superintendent i.R. Fritz Potthoff wurde am 28.11.1971 in der Schwelmer Christuskirche ordiniert und in das Amt des Pfarrers des 1. Bezirks der Ev. Kirchengemeinde Schwelm eingeführt.

Ein Jahr zuvor war er als Vikar nach Schwelm gekommen.

 

Superintendent i.R. Fritz Potthoff feiert am 28.11.2021 sein 50. Ordinationsjubiläum.

Der gebürtige Krefelder wuchs in Hagen-Haspe auf, wo er auch Abitur gemacht hat. Sein Studium der Ev. Theologie führte ihn nach Bethel, Heidelberg und Mainz, bevor er seinen Dienst in Schwelm antrat. „Eigentlich wollte ich in den südlichen Zipfel der Landeskirche, weil meine Frau Gisela damals in Mosbach im Nekartal als Lehrerin arbeitete,“ erzählt Fritz Potthoff. „Aber ich wurde nach Schwelm entsandt, was insofern gut war, dass Schwelm damals D-Zug-Station war und ich ohne umzusteigen von Schwelm nach Mosbach fahren konnte.“

      

Heimatverbunden

„Mit unserer Region und der Industrie war ich immer verbunden, da ich aus einem Gießereihaushalt komme“, erzählt Fritz Potthoff weiter. Sein Vater war Inhaber einer Gießerei in Hagen-Haspe. Und so wurde er in Schwelm schnell heimisch. „Das war damals eine spannende Zeit, als wir in den Oberloh gezogen sind“, erinnert sich der ehemalige Superintendent. „In das Neubaugebiet zogen damals viele junge Familien, und unser Paulus-Gemeindehaus wurde sozusagen zu einem Kommunikationszentrum am Oberloh.“ Die Gründung des Vereins „Mehr Platz für Kinder“, an der Potthoff beteiligt war, fiel ebenso in diese Zeit, wie die Gründung vieler Kreise und Gemeindegruppen. Ob es nun der Ehepaarkreis war, die Jugendarbeit oder die Seniorenarbeit, Fritz Potthoff war für die Menschen in seinem Bezirk da und engagierte sich. Das änderte sich auch nicht nach seiner Einführung als Superintendent des Kirchenkreises Schwelm am 11.10.1992 durch Präses D. Hans-Martin Linnemann.

     

Engagiert

Ja, die Menschen waren und sind ihm wichtig. Seit über 50 Jahren begleitet Fritz Potthoff die Menschen in Schwelm und darüber hinaus. „Heute werde ich oft gebeten, Gottesdienste zu Goldhochzeiten zu halten oder Gemeindeglieder zu beerdigen.“ Und jeden Freitag von 10.00 bis 12.00 Uhr betreut er die Wiedereintrittsstelle des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm im Petrus-Gemeindehaus neben der Christuskirche und freut sich, wenn Menschen wieder in „seine“ Kirche eintreten.

Darüber hinaus arbeitet er in verschiedenen kirchlichen Arbeitskreisen mit. Selbstverständlich ist für ihn auch, dass er Gottesdienste hält, etwa um Pfarrkolleginnen und –kollegen zu vertreten, die im Urlaub sind. „Die Ordination gilt ein Leben lang“, begründet der Theologe u.a. sein Engagement.

Ein besonderer Schwerpunkt seiner Ruhestandsaktivitäten ist immer noch eine ausgeprägte Vortragstätigkeit. „Seit vielen Jahren suche ich mir ein Jahresthema, mit dem ich mich intensiv beschäftige“, erzählt Fritz Potthoff. „In diesem Jahr habe ich zu Hiob gearbeitet. Da ich mich in den letzten Jahren auch verstärkt mit philosophischen Themen befasst habe, möchte ich mich gerne im nächsten Jahr mit der Seele beschäftigen.“ Und während Fritz Potthoff erzählt, leuchten seine Augen und man spürt, wie viel Energie und Lust den Jubilar antreibt. Apropos Jubilar: Am 7. Januar 2022 gibt es für Fritz Potthoff einen weiteren Grund zum Feiern. Dann wird er nämlich 80 Jahre jung. Anders kann man dieses Jubiläum nicht beschreiben, denn es scheint, dass die Zeit seit seiner Pensionierung im Jahr 2000 fast spurlos an ihm vorbeigegangen ist. Es ist in der Tat wohl so, dass ihn seine vielfältigen Tätigkeiten jung halten.

     

Neben seinem Engagement in der Kirche und im Rotarier-Club, in dem er seit 1973 Mitglied ist, ist er weiterhin auch kulturell sehr interessiert. Mit seiner Frau Gisela geht er gerne ins Theater oder in Konzerte. Nur das Cello steht eingepackt in der Ecke. Dafür nimmt Potthoff ab und zu die Posaune zur Hand und probt für sich. Und natürlich steht jährlich eine „Kulturwoche“ in Berlin auf dem Programm.

Und was hat Superintendent i.R. Fritz Potthoff sonst noch vor? „Ich muss noch viel lesen!“ Und da ist es wieder, dieses Leuchten in seinen Augen.