EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Identifikationsobjekt Christuskirche

Die Evangelische Kirchengemeinde Schwelm hat die Öffentlichkeit in einer Infoveranstaltung über die geplanten Sanierungsmaßnahmen an und in der Christuskirche informiert. Architekt Christoph V. Wissmann, der die Sanierungsmaßnahmen leitet, beschrieb zusammen mit Baukirchmeister Hans-Joachim Fettke und Pfarrer Rainer Schumacher den Stand der Dinge.

Pfarrer Rainer Schumacher, Carsten Schmalstieg, Pfarrer i.R. Ernst-Martin Greiling, Christoph V. Wissmann und Hans-Joachim Fettke (v.l.n.r.) informierten über die geplanten Sanierungsmaßnahmen.

Die Christuskirche ist das Wahrzeichen der Stadt Schwelm. In den nächsten Jahren muss die Kirche aufwändig saniert werden.

    

 

„Im März 2014 wur­de von der Ar­beits­ge­mein­schaft His­to­ri­scher Bau­ten durch Herrn Dip.- Ing. Brüg­ge­mann die Chris­tus­kir­che ein­ge­hend un­ter­sucht und die vor­han­de­nen Schä­den auf­ge­nom­men, die Ge­bäu­de­kan­ten ab­ge­lo­tet so­wie die Kir­che von au­ßen ni­vel­liert. Das Gut­ach­ten die­ser Un­ter­su­chung war er­schre­ckend: 1,3 Mill. Euro für eine drin­gen­de Sa­nie­rung.“, beschreibt Baukirchmeister Fettke die Ausgangssituation für die nun anstehende Sanierung.

   

Neugründung der Türme

Diesem Gutachten folgten weitere Untersuchungen und Messungen von erfahrenen Fachleuten. „Wir ha­ben mit Herrn Christ­oph Wiss­mann ei­nen Ar­chi­tek­ten ge­fun­den,  der sich in­ten­siv mit der Sa­nie­rungs­ar­beit be­schäf­tigt“, erklärt Baukirchmeister Fettke. „Mit Herrn Pro­fes­sor Dr.- Ing.- Matt­hi­as Puls­fort ha­ben wir ei­nen Ge­o­lo­gen, der in Schwelm schon vie­le Bau­vor­ha­ben be­glei­tet hat und nun auch uns un­ter­stützt.  Auch wird uns das Büro Sau­der, wel­ches füh­rend ist im Be­reich Denk­mal­pfle­ge, spe­zi­ell für Sand­stein und Fu­gen­mör­tel, mit La­bor­ar­bei­ten be­glei­ten.  Die Äm­ter für Denk­mal­pfle­ge sind ein­ge­bun­den und es hat zahl­rei­che Be­sich­ti­gun­gen und Ge­sprä­che über und in der Kir­che ge­ge­ben.  Fo­tos, die Herr Ni­co­lay wäh­rend des Wie­der­auf­baus der Chris­tus­kir­che  ge­macht hat­te und Ma­te­ri­al, das Pfar­rer Ernst Mar­tin Grei­ling aus dem kirch­li­chen Ar­chiv be­reits­tell­te, muss­ten ge­sich­tet und aus­ge­wer­tet wer­den.“

   

Im Som­mer 2015 entschied sich das Presbyterium, neue und ak­tu­el­le Mess­ver­fah­ren ein­zu­set­zen.

„Das Un­ter­neh­men GE­O­RA­DAR aus Bo­chum hat im Au­gust das Erd­reich bis zu ei­ner Tie­fe von 4 Me­ter im Be­reich der Kir­che in­nen und auch au­ßen weit­räu­mig un­ter­sucht. Das Er­geb­nis führ­te zu ei­ner wei­te­ren Un­ter­su­chung. Das Un­ter­neh­men DMT aus Es­sen setz­te mit der Re­frakti­onsseis­mik ein Ver­fah­ren ein, mit dem der Bo­den bis 12 Me­ter Tie­fe be­gut­ach­tet wer­den kann.

Nach der Aus­wer­tung der Mess­ver­fah­ren wur­den im Ja­nu­ar Pro­be­boh­run­gen bis 14 Me­ter Tie­fe im Erd­reich di­rekt ne­ben den Fun­da­men­ten der Kir­che durch­ge­führt und in den letz­ten Ta­gen Kern­boh­run­gen am Mau­er­werk und den Fun­da­men­ten. Durch die Boh­run­gen und Erd­pro­ben ha­ben wir die Er­kennt­nis, dass der Bo­den un­ter dem Süd­turm erst bei 12 Me­ter fest und fel­sig wird, wäh­rend die Fun­da­men­te un­ter dem Süd­turm 2 Me­ter tief in das Erd­reich ra­gen und so­mit auf ei­nem leh­mi­gen Bo­den ste­hen.“

Aufgrund dieser Erkenntnis hat das Expertenteam dem Presbyterium empfohlen, in einer ersten Baumaßnahme eine teilweise Neugründung der Türme durch neue Betonsäulen vom Fels bis zum Mauerwerk vornehmen zu lassen. Zudem soll das Mauerwerk durch horizontale Anker, die mit einer neuartigen Methode eingebracht werden sollen, gestützt werden. „Die Anker werden nach Beendigung der Maßnahmen nicht mehr sichtbar sein“, erklärt Christoph Wissmann. Die Kosten für diese Maßnahme werden sich auf ca. 873.000 Euro belaufen. Die Verantwortlichen der Kirchengemeinde haben entsprechend einen Zuschussantrag  beim Bund für das Denkmalschutz Sonderprogramm VI gestellt.

    

Auch den Mau­er­auf­bau des Kir­chen­schif­fes kön­nen die Experten be­nen­nen. Laut Wissmann sind sowohl Brandschäden, Erosion und Schalen sowie Unterschiedliche Gesteinsarten (u.a. Herdecker Sandstein und Milsper Grauwacke) für die Schäden im und am Mauerwerk mit verantwortlich.

    

Wichtige Landmarke

„Was der Dom für  Köln ist, ist die Christuskirche für Schwelm“, würdigte der Kunsthistoriker Carsten Schmalstieg die Bedeutung der Christuskirche. „Die Christuskirche ist eine markante Landmarke und somit ein Identifikationsobjekt für die Menschen.“ Deshalb sei es auch so wichtig, dass die nötigen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt würden.

    

Wie hoch die Gesamtkosten für die Sanierung der Christuskirche veranschlagt werden müssen, können zu jetzigen Zeitpunkt weder Baukirchmeister Fettke noch Architekt Wissmann sagen. Sicher ist, dass die 2014 prognostizierten 1,3 Mio Euro wohl nicht reichen werden.

„Wir sind dank­bar für all die Men­schen, die uns mit ih­ren Spen­den, mit ih­rem Wis­sen, ih­rem Kön­nen und ih­ren Mög­lich­kei­ten bei der Sa­nie­rung der Chris­tus­kir­che un­ter­stüt­zen und wei­ter­hel­fen. Wir hof­fen, dass dies auch wei­ter­hin ge­schieht“, bittet Baukirchmeister Fettke um Unterstützung.

Wer die Sanierung der Christuskirche finanziell unterstützen möchte, kann das mit einer Spende auf das Konto des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm bei der KD-Bank Dortmund tun:

Stichwort: Sanierung der Christuskirche

IBAN: DE67 3506 0190 2001 2730 20

BIC: GENODED1DKD.

Eine Spendenquittung wird selbstverständlich ausgestellt.

(HB)