EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Haushalt verabschiedet

Am Mittwoch, den 01. Dezember hat die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm getagt.

Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm musste pandemiebedingt am 1. Dezember digital stattfinden.

Superintendent Andreas Schulte leitete die digitale Synodentagung.

42 stimmberechtige Mitglieder und 20 Gäste zählte Scriba Armin Kunze zu Beginn der Synode, die pandemiebedingt digital stattfand. Damit war die Synode beschlussfähig. Zuvor hatte Pfarrer Reiner Schumacher die Synodenteilnehmerinnen und -teilnehmer in seiner Andacht auf die Adventszeit eingestimmt und Mut gemacht, auf Gottes Verheißungen und auf die Wiederkunft Christi zu hoffen.

Landeskirchenrätin Monika Pesch überbrachte Grüße von Präses Annette Kurschus und der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Diesem Grußwort schloss sich der neue Superintendent des Kirchenkreises Hagen Pfarrer Dirk Waskönig an. Waskönig erklärte, dass er am 1.12. sein Amt angetreten hat: „Was kann es schöneres geben, als an seinem ersten Diensttag direkt an der Synode des Kirchenkreises Schwelm teilzunehmen?!“

Nach den Grußworten berichteten Superintendent Schulte, Dr. Astrid Seckelmann, Pfarrer Uwe Hasenberg und Harald Bertermann von der letzten Landessynode, die im November ebenfalls digital stattgefunden hatte. Schulte, Seckelmann, Hasenberg und Bertermann hatten als Delegierte des Kirchenkreises Schwelm in verschiedenen Tagungsausschüssen mitgearbeitet und gaben einen kurzen Überblick über die Synodenarbeit.

      

Düstere Finanzaussichten

Im Anschluss brachte der Vorsitzende des kreiskirchlichen Finanzausschusses Erwin Weller den Haushalt für das Jahr 2022 ein.

Die Landeskirche überweist dem Kirchenkreis Schwelm im nächsten Jahr 246.000 Euro weniger an Kirchensteuermitteln als in diesem Jahr. Obwohl u.a. aufgrund von Pensionierungen und anderer Veränderungen an verschiedenen Stellen des kreiskirchlichen Haushaltes Einsparungen vorgenommen werden können, ist dennoch eine Rücklagenentnahme in Höhe von 57.000 Euro geplant, um den Kirchengemeinden den gleichen Betrag an Kirchensteuermitteln zur Verfügung zu stellen, wie in diesem Jahr.

Der Ausblick auf die nächsten Jahre ist düster. Laut aktuellen Prognosen muss der Kirchenkreis mit einem Rückgang der Kirchensteuermittel in Höhe von rund 1 Million Euro bis 2025 rechnen.  Während im laufenden Jahr noch 5.840.626 Euro auf das Konto des Kirchenkreises eingegangen sind, rechnet der kreiskirchliche Finanzausschuss im Jahr 2025 noch mit 4.769.371 Euro.

Die einzelnen Haushalte des Kirchenkreises für das Jahr 2022 wurden nach der Einbringung einstimmig von den Synodalen verabschiedet.

  

Im weiteren Verlauf der Synode standen Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben der EKvW auf der Tagesordnung.

Erprobungsgesetz zur Regelung einer besseren Beteiligung junger Menschen in kirchlichen Leitungsgremien (Jugendbeteiligungserprobungsgesetz ̶ JBEG)

Seit 2020 bietet die Kirchenordnung der EKvW die Möglichkeit, Kirchengesetze mit beschränkter zeitlicher Dauer zu erlassen, um neue Regelungen zu erproben, bevor entschieden wird, ob sie dauerhaft ins Kirchenrecht aufgenommen werden sollen. Dabei darf auch von der Kirchenordnung abgewichen werden. Stellt sich während der Erprobung heraus, dass die neuen Regelungen nicht den gewünschten Effekt haben oder erweitert oder modifiziert werden müssen, kann darauf einfacher reagiert werden, ohne in kurzen Abständen mehrfach die Kirchenordnung ändern zu müssen.

    

Junge Menschen in Leitungsorgane berufen

Aktuell sind EKvW-weit 158 Presbyterinnen und Presbyter von insgesamt 4422 im Alter zwischen 18 und 27 Jahren aktiv.

Die bisherige Möglichkeit, sich ab 18 Jahren ins Presbyterium wählen zu lassen, scheint unzureichend, um dafür zu sorgen, dass junge Menschen überall in die Leitungsorgane der Kirche einbezogen werden. Eine Beteiligung junger Menschen wird faktisch über die allgemeine Wählbarkeit nicht ausreichend hergestellt. Deshalb bietet es sich laut EKvW an, spezielle Berufungsmöglichkeiten zu schaffen. In der Kreis- und Landessynode ist das Prinzip bereits bewährt, Mitglieder zu berufen. Berufungen ins Presbyterium (Kooptation) kennt die EKvW hingegen bislang nur als Mittel, um vakante Plätze unter den gewählten Mitgliedern nachzubesetzen.

Der Gesetzentwurf sieht für die Landessynode eine Pflicht zur Entsendung auch junger Menschen (18–26 Jahre) vor, für alle anderen Leitungsorgane ist geplant, dass junge Leute unter 27 Jahren zusätzlich zu den gewählten Mitgliedern berufen werden. Sofern schon auf regulärem Weg junge Menschen in den Organen vertreten sind, werden hier weitere Mitglieder zusätzlich zu den gewählten Mitgliedern berufen.

Vier der fünf Kirchengemeinde des Kirchenkreises Schwelm sowie der kreiskirchlichen Jugendausschuss haben im Vorfeld der Kreissynode für den Gesetzesentwurf votiert und teilweise Ergänzungen formuliert. Ein Presbyterium lehnt den Gesetzesentwurf ab. Bei der Synodenabstimmung votiert 28 Synodale für und 14 gegen den Gesetzesentwurf. Die Stellungnahmen der Gemeinde, des synodalen Jugendausschusses sowie der Kreissynode werden jetzt zur EKvW geschickt. Auf der Landessynode im Frühjahr 2022 soll dann endgültig über den Gesetzentwurf beraten und abgestimmt werden.

     

Flexibilisierung der Arbeitsweisen kirchlicher Organe

Ein weiteres Stellungnahmeverfahren befasst sich mit der Änderung der Kirchenordnung (KO) und der Geschäftsordnung der Landessynode (GOLS). Die vorgeschlagenen Änderungen der KO und GOLS ermöglichen es den Gremien, auch nach der Corona Pandemie nicht mehr ausschließlich in Präsenz zu tagen, sondern auch Sitzungen als Telefon- oder Videokonferenz oder in einer Kombination aus Präsenz- und Digitalveranstaltung abzuhalten. Im Rahmen einer virtuellen Zusammenkunft ist es ihnen auch gestattet, (ggf. geheime) Wahlen durchzuführen.

Alle fünf Kirchengemeinden unterstützen dieses Gesetzesvorhaben. Auch die Kreissynode votierte einstimmig dafür.

     

Zum Ende der Sitzung gab Superintendent Schulte diverse Termine für das Jahr 2022 weiter. So soll die nächste Sitzung der Kreissynode am Samstag, den 2. April 2022 stattfinden. Schulte dankte dann vor allem Pfarrer Daniel Jung, der die Synodentagung technisch ermöglicht und begleitet hat. Mit der Bitte um den Segen Gottes schloss der Superintendent nach gut drei Stunden die Sitzung.