EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Letzter Gottesdienst in der Pauluskirche

Bis auf den letzten Platz war die Pauluskirche in Gevelsberg am 31. Dezember gefüllt, als zum letzten Mal ein Gottesdienst in der Haufer Kirche gefeiert wurde.

Nach 113 Jahren wurde am 31. Dezember 2006 der letzte Gottesdienst in der Pauluskirche in Gevelsberg gefeiert.

Gevelsberg. Auch wenn der Beschluss des Presbyteriums der Kirchengemeinde Gevelsberg, die Pauluskirche zu schließen, schon lange feststand, fiel es doch vielen, vor allem älteren Gemeindegliedern, sichtlich schwer, von "ihrer" Pauluskirche Abschied zu nehmen. Vor allem als am Ende des Abendmahlsgottesdienstes die Abendmahlsgeräte, die Kerzenleuchter und die Bibel aus dem Gottesdienstraum getragen wurden, kam Wehmut auf. 

    

Ein kurzer Abriss der Geschichte der Pauluskirche
Zuerst war die Haufer Kirche nur ein so genannter Betsaal, der in dem Lagerschuppen und dem Kontor einer ehemaligen Exportfirma eingerichtet wurde.
Dieser Betsaal sollte die Zeit bis zum angestrebten Kirchenbau in der Haufe überbrücken.
Die Einweihung fand am 5. November 1893 statt. Die damalige Kaiserin, Auguste Viktoria, schickte eine Altarbibel mit persönlicher Widmung, die nach wie vor wie ein "Schatz" gehütet wird.
Auch ein kleiner Glockenturm, aus
Holzbalken zusammengezimmert, gehörte zum Betsaal.
Der Wunsch nach einer "richtigen" Kirche in der Haufe konnte erst 1928/29 bedingt erfüllt werden, als der Betsaal ausgebaut, erweitert und ein Glockenturm angebaut wurde.
Im Einweihungsgottesdienst am 22. September 1929 hielt Bezirkspfarrer Heinrich Röttger die Festpredigt. Die Gemeinde sang: "Nun danket alle Gott".
1957 erhielt die Kirche Haufe den Namen "Paulus-Kirche". 1959 wurde der Altarraum neu gestaltet und die Sakristei vergrößert.  

(aus Gemeindebrief  3/06 der Ev. Kirchengemeinde Gevelsberg) 

   

Weitere Nutzung ungewiss
Mit der Pauluskirche wird auch das benachbarte Gemeindehaus geschlossen. Wie die Gebäude künftig genutzt werden sollen, ist noch offen. Die Pläne, von der Diakonie Wohngruppen für Senioren einzurichten, scheiterten, da kein öffentlicher Bedarf besteht und somit auch keine Fördergelder zu erwarten sind. Pfarrer Dirk Küsgen weist darauf hin, dass aber eine Nutzung, die mit einer Kirche unvereinbar ist, völlig ausgeschlossen sei.
Die Orgel, die Glocken und die Bänke der Pauluskirche werden mit landeskirchlicher Genehmigung nach Litauen ins Ostseebad Palanga gebracht. Hier baut eine evangelische Gemeinde teils deutschstämmiger Christen dank einer Spende eine neue Kirche, in der das Inventar der Pauluskirche Verwendung findet. 

    

Gottesdienst in der Erlöserkirche
Seit dem 1. Januar 2007 gibt es nur noch einen Gottesdienst für die Bezirke Mitte/Haufe/Süd: sonntags um 10:00 Uhr in der Erlöserkirche. Mit einem neu angeschafften Kleinbus wurde ein Fahrdienst eingerichtet, der die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher aus der Haufe in die Erlöserkirche bringt.
Die Gruppen und Kreise der Pauluskirche nutzen in Zukunft sowohl die Räumlichkeiten des Ev. Kindergartens Haufe als auch die der Erlöserkirche. (HB)