EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

98,11% für Pfarrer Andreas Schulte

Die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm hat auf ihrer Sitzung am Samstag, den 20. Mai 2017 Pfarrer Andreas Schulte zum Superintendenten des Kirchenkreises gewählt.

Der scheidende Superintendent Pfarrer Hans Schmitt (links) beglückwünschte seinen Nachfolger Pfarrer Andreas Schulte zu dem guten Wahlergebnis.

Pfarrer Uwe Rahn als Assessor, Pfarrer Andreas Schulte als Superintendent und Pfarrer Armin Kunze als Scriba (v.l.n.r.) sind die drei Theologen im KSV des Ev. Kirchenkreises Schwelm.

Die Mitglieder der Synode dankten dem scheidenden Superintendenten mit „Standing Ovations“ für seine Arbeit.

Die Synode tagte im Saal an der Lukaskirche in Gevelsberg.

  

André Hagemeier, Vorsitzender des Nominierungsausschusses des Kirchenkreises erläuterte in seiner Einbringung zur Wahl des Superintendenten die Kriterien, die für den Ausschuss bei der Kandidatensuche wichtig gewesen seien. Da das Superintendentenamt im Ev. Kirchenkreis Schwelm ein Nebenamt sei, wären nur Pfarrstelleninhaberinnen und Pfarrstelleninhaber dieses Kirchenkreises infrage gekommen. Zudem hätten u.a. die theologische Ausrichtung, die Frage, wie Kandidaten die Zusammenarbeit im Gestaltungsraum bewerten sowie Leitungsstil und Leitungserfahrung auf Kirchenkreisebene eine Rolle gespielt. Nach Abwägung aller Argumente und nach intensiven Gesprächen mit Pfarrer Andreas Schulte sei der Ausschuss zu dem Ergebnis gelangt, den Altenvoerder Pfarrer als Nachfolger von Pfarrer Hans Schmitt vorzuschlagen.

  

Da aus Reihen der Kreissynode keine weiteren Wahlvorschläge kamen, stellte sich dann Pfarrer Schulte ohne Gegenkandidaten zur Wahl. Von den 53 Wahlberechtigten votierten 52 für Schulte. 1 Mitglied der Synode enthielt sich der Stimme. „Ich bedanke mich für das große Vertrauen und nehme die Wahl an“, freute sich Pfarrer Schulte über die überwältigende Zustimmung. Pfarrer Schulte tritt das Amt am 1. Juni an, wenn Superintendent Schmitt in den Ruhestand geht.

      

Keine Angst vor der Zukunft

Vor dem Wahlgang hatte er sich mit einer engagierten Rede als Kandidat vorgestellt. „Ich stehe hier heute vor Euch und Ihnen, weil ich will mich nicht von der Angst um die Zukunft der Kirche leiten lassen will, sondern von der Hoffnung, die in uns ist“ betonte Schulte gleich zu Beginn seiner Rede. Wie er Leitung definiert, erläuterte Schulte so: „Leitung bedeutet … nicht einfach Entscheidung oder Delegation - obwohl das auch sein kann und manchmal auch muss -, sondern ist die Aufgabe, andere für die gemeinsame Arbeit zu motivieren und sie als Teil eines Teams zu begleiten. Das alles geht freilich nur, wenn man die eigenen Kraftquellen wie auch die eigenen Grenzen kennt.“ Schulte lobte die gute und enge Zusammenarbeit mit den Ev. Kirchenkreisen Hagen und Hattingen-Witten im Gestaltungsraum IV der Evangelischen Kirche von Westfalen. Er mahnte aber auch: „Die Strukturen, die wir uns selbst schaffen, dürfen nicht immer komplizierter und unübersichtlicher, sie müssen wieder einfacher werden! Sie müssen einfach besser werden! Auch dafür möchte ich mich einsetzen.“

      

Plädoyer für Vernetzung

Zum Schluss warb er für eine engere Zusammenarbeit der Gemeinden im Kirchenkreis und darüber hinaus: „Es ist immer gut, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und was für den Tellerrand gilt, gilt ganz gewiss für den eigenen Kirchturm.“ Dann äußerte er den Wunsch: „…dass wir es schaffen, uns gegenseitig in unserem Kirchenkreis den Rücken zu stärken, den Mut haben, wirklich auch einmal gabenorientiert zu arbeiten, gute Ideen zu teilen, Neues anzustoßen, aber auch endlich mal Altes zu lassen.“

    

Uwe Rahn ist neuer Assessor

Da Pfarrer Schulte bisher Synodalassessor (stellv. Superintendent) war, musste auch eine neue Synodalassessorin / ein neuer Synodalassessor gewählt werden. Als neuen Assessor schlug der Nominierungsausschuss Pfarrer Uwe Rahn vor. Auch bei der Suche nach einer geeigneten Nachfolgerin / einem geeigneten Nachfolger für Pfarrer Schulte habe sich der Nominierungsausschuss von ähnlichen Kriterien leiten lassen, wie bei der Superintendentenwahl, erklärte André Hagemeier in seiner Einbringung. Mit dem Schwelmer Pfarrer, der , wie Rahn in seiner Vorstellungsrede erklärte, bereits seit 26 Jahren in Schwelm und seit vielen Jahren zuerst als Öffentlichkeitsreferent und zuletzt als Scriba (Protokollant) im Kreissynodalvorstandes (KSV) tätig ist, habe der Ausschuss einen geeigneten Kandidaten gefunden. Da auch hier keine Gegenvorschläge aus der Versammlung kamen, stellte sich auch Uwe Rahn ohne Gegenkandidaten zur Wahl. 51 Synodale stimmten bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung für Rahn.

     

Armin Kunze als Scriba gewählt

Für den bisherigen Scriba (Protokollant) des KSV, Pfarrer Rahn, musste auch noch eine Nachfolgerin / ein Nachfolger gewählt werden. Hier schlug der Nominierungsausschuss Pfarrer Armin Kunze  von der Evangelischen Kirchengemeinde Voerde in Ennepetal vor. Kunze erklärte in seiner Vorstellungsrede, dass er seit gut 12 Jahren in Voerde Pfarrer und fast genauso lange auf Kirchenkreisebene als Diakoniepfarrer tätig sei. Jetzt wolle er neue Aufgaben übernehmen und so die Arbeit im KSV mitgestalten. Auch er bekam 51 Stimmen. Zwei Synodale enthielten sich bei der Wahl.

   

Da Superintendent Schmitt vor Ablauf der regulären Amtszeit ausscheidet, weil er das Pensionsalter erreicht hat, wurden die Wahlen auf dieser Kreissynode fällig. Während der neue Superintendent für acht Jahre gewählt wurde, sind der neue Assessor und der neue Scriba jeweils für den Rest der regulären Amtszeit gewählt worden. Im Jahr 2020 stehen dann die nächsten regulären Wahlen an.

   

Veränderung und Wechsel

Neben den Wahlen stand der Bericht des scheidenden Superintendenten im Mittelpunkt der Tagung. Anhand der Jona-Geschichte aus dem Alten Testament erläuterte Superintendent Schmitt, wie wichtig es sei, mit Veränderungen im (Gemeinde)leben umzugehen. Leben bedeute Änderung und Wechsel, das gelte auch für Kirchengemeinden. „Wie könnte also die Struktur der Kirchengemeinde mit haupt- und ehrenamtlichen Kräften zukünftig aussehen, damit den Herausforderungen der nächsten Jahre getrost begegnet werden kann? … Welche Arbeitsbereiche können wir in Zukunft noch bedienen? Was ist unverzichtbar? Welche Rolle spielt der Kirchenkreis?“ nannte Schmitt Fragen, mit denen sich Kirche auch weiterhin auseinander setzen müsse.

   

Es gäbe auch positive Veränderungen im Kirchenkreis zu verzeichnen: „Von Veränderungen kann ich auch in der Notfallseesorge berichten. Unser Versuch, Ehrenamtliche zur Mitarbeit zu gewinnen, war ein voller Erfolg. Über zwanzig Menschen haben sich gemeldet, sodass jetzt ein Ausbildungskurs im Kirchenkreis läuft.“

    

Dank und gute Wünsche

Am Ende dankte der neu gewählte Superintendent seinem scheidenden Vorgänger für sein Engagement im Amt als Superintendent. Schulte lobte die kollegiale Zusammenarbeit und den partnerschaftlichen Leitungsstil seines Vorgängers und wünschte ihm alles Gute und Gottes Segen. Den Dank und die Wünsche unterstützte die Synode mit „Standing Ovations“.

   

Superintendent Schmitt dankte der Synode für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Unterstützung, die er im Amt erfahren habe. Schmitt dankte auch der Gevelsberger Gemeinde für die Gastfreundschaft und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die freundliche Bewirtung. Sein Dank galt ebenfalls Pfarrer Ortwin Pfläging, der als Synodalprediger die Synode mit einem Abendmahlsgottesdienst eröffnet hatte. Superintendent Schmitt schloss die letzte von ihm geleitete Synodentagung mit der Bitte um den Segen Gottes. (HB)