Die Wahl für das Amt der/des Präses, des/der leitenden Geistlichen der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), wird am Samstag, 29. März stattfinden. An diesem Tag ist die Tagung einer Sonder-/Wahlsynode der westfälischen Landeskirche in Dortmund geplant.
Der Ständige Nominierungsausschuss der EKvW hat dafür jetzt seinen Wahlvorschlag veröffentlicht. Nominiert als Nachfolgerin von Präses a. D. Annette Kurschus, die im November 2023 von ihrem Amt zurückgetreten war, wird die Theologin Adelheid Ruck-Schröder. Die aus Württemberg stammende, promovierte Pfarrerin trägt zurzeit Verantwortung als Regionalbischöfin im Sprengel Hildesheim-Göttingen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.
„Adelheid Ruck-Schröder hat uns beeindruckt und überzeugt“, sagt Kerstin Goldbeck, stellvertretende Vorsitzende des Nominierungsausschusses und Superintendentin in Hamm. „Ihre theologische Urteilsfähigkeit, ihre differenzierte Wahrnehmung unserer Landeskirche in ihren Stärken und besonderen Herausforderungen, ihre Besonnenheit und ihre Tatkraft machen sie aus unserer Sicht zu einer hervorragenden Kandidatin für das anspruchsvolle Präsesamt. Sie bringt Führungskompetenz und vielfältige Erfahrungen aus unterschiedlichen kirchlichen Leitungsämtern in ihre künftige Aufgabe ein, wenn ihr die Synode am 29. März das Vertrauen ausspricht“, so Kerstin Goldbeck.
Der Ständige Nominierungsausschuss, der die Vorbereitung von Wahlen in der westfälischen Landeskirche verantwortet, hatte erneut ein intensives, breit angelegtes Auswahlverfahren durchgeführt, nachdem der ursprünglich vorgeschlagene Kandidat für das Präsesamt im vergangenen Sommer seine Kandidatur zurückgezogen hatte.
Nach Abschluss des aktuellen Verfahrens hatte der Nominierungsausschuss drei aus seiner Sicht geeignete Personen für die Wahl identifiziert. Zwei der potentiellen Kandidat*innen haben sich jedoch aus persönlichen Gründen entschieden, auf eine Kandidatur im Wahlverfahren zu verzichten.
Adelheid Ruck-Schröder ist seit 2021 Regionalbischöfin im Sprengel Hildesheim-Göttingen der Hannoverschen Landeskirche. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Tübingen und Berlin, wo sie auch promoviert wurde, sammelte sie erste Erfahrungen in einer westfälischen Gemeinde, nachdem sie in der westfälischen Kirche ordiniert worden war. Anschließend wirkte sie unter anderem als Berufsschulpfarrerin und Beauftragte für den Evangelischen Religionsunterricht an Berufsbildenden Schulen im Saarland. Nach einigen Jahren im Pfarramt einer Göttinger Gemeinde wurde Ruck-Schröder 2015 Leiterin des Predigerseminars im Kloster Loccum, bevor sie sechs Jahres später zur Regionalbischöfin gewählt wurde. Adelheid Ruck-Schröder ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern.
Die Herausforderungen, die auf eine/n künftige/n Präses der EKvW warten, sind groß. Wie die Evangelische Kirche insgesamt befindet sich auch die westfälische Kirche in grundlegenden Transformationsprozessen. So wird die/der Präses im Zusammenwirken mit der Kirchenleitung auch das eigene Amt neu zuschneiden müssen. Hintergrund ist eine außergewöhnliche Konzentration von Leitungsfunktionen im westfälischen Präsesamt. Sie reicht von der Leitung in Landessynode und Landeskirchenamt über den Vorsitz der Kirchenleitung bis hin zu leitenden Aufgaben in Verkündigung und Seelsorge - und nicht zuletzt der Repräsentanz der EKvW auf Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).