„Man bekommt viel mehr zurück, als man gibt“, sagt sie über ihr Ehrenamt. Sie besucht regelmäßig Seniorinnen und Senioren im Haus der Stiftung Volmarstein, um ihnen mit Vorlesen, einem Plausch oder einem Spaziergang den Alltag zu verschönern. Und natürlich teilt sie die Freuden der alten Menschen, hört aber auch deren Sorgen.
Marion Bitzer ist es ein Anliegen, neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu finden. Vor genau 40 Jahren gab es die ersten Lila Damen im Feierabendhaus. Die Ur-Schwelmerin ist seit 1992 dabei. Damals hatte sie einen Vortrag über diese ehrenamtliche Arbeit gehört – und war gleich davon angetan. Seit drei Jahrzenten ist sie nun im Einsatz.
Gefragt sind Feingefühl und Empathie beim Umgang mit den Senioren. „Man kann sich einen Tag in der Woche aussuchen, an dem man etwa zwei Stunden kommt“, erklärt Marion Bitzer. Und: „Jeder hat eine Station, die er regelmäßig betreut.“ So lassen sich Kontakte aufbauen und pflegen. Für Marion Bitzer war das der entscheidende Grund, sich im Feierabendhaus zu engagieren - und nicht etwa im früheren Städtischen Krankenhaus, wo Patienten schnell wechseln.
Dort hatte es in der Stadt 1978 die ersten Ehrenamtlichen gegeben. Damals meldeten sich auf einen Schlag 80 Interessenten für die Aufgabe als Grüne Dame. Im Feierabendhaus wurden lila Kittel als „Dienstkleidung“ ausgewählt, um sich von den Kolleginnen im Krankenhaus zu unterscheiden. Unabhängig von der Kittel-Farbe: Organisiert sind alle Helfer in der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Krankenhaus-Hilfe.
Aktuell gibt es im Feierabendhaus zehn Lila Damen und einen Lila Herren. „Ihre Arbeit ist wichtig, weil sie zum Wohlbefinden unserer Bewohner beiträgt“, betont Hausleiter Bernd Kottsieper. Gerne beteiligen sich die Ehrenamtlichen auch an Sonderaktionen wie dem monatlichen Waffeln backen im Haus oder die Betreuung von Senioren beim Sommerfest.
Wenn Marion Bitzer an die Tür eines Bewohnerzimmers klopft, wird sie oft schon erwartet. „Da sind Sie ja endlich…“, hört sie dann. Und wenn sie ausnahmsweise nicht an „ihrem“ gewohnten Freitag kommt, wird das sofort bemerkt. Einer Bewohnerin hat Marion Bitzer ihre Telefonnummer gegeben. Da klingelte eines Tages bei ihr zuhause das Telefon: „Sie waren aber lange nicht da…“
Manche Bewohner haben keine Angehörigen mehr – da bekommt der regelmäßige Besuch einer Lila Damen einen ganz besonderen Stellenwert.
Wer sich für ein Engagement als Lila Dame oder Herr interessiert, kann sich bei Marion Bitzer melden. Kontakt: Tel. 02336 / 10 167, E-Mail marion-bitzer(at)t-online.de