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Abschied von der Mediothek

Seit dem 1. Oktober 1989 leitet Lis-Ingrid Mütze die Mediothek des Kirchenkreises Schwelm. Am 31. Oktober geht sie in den Ruhestand.

Lis-Ingrid Mütze geht am 31. Oktober in den Ruhestand.

Vor dem 1. Oktober 1989 gab es schon eine Mediothek im Kirchenkreis Schwelm, in der man diverse Fachliteratur über die Zentrale des damaligen Kreiskirchenamtes ausleihen konnte. Dem ehemaligen Schulreferenten des Kirchenkreises Schwelm, Dietrich Redecker, war aber wichtig, dass Religionslehrerinnen und –lehrer in der Mediothek nicht nur Materialien für ihren Unterricht ausleihen können, sondern auch fachlich beraten und begleitet werden. Aus diesem Grunde hatte er sich im Kreissynodalvorstand und in der Kreissynode für eine hauptamtliche Stelle und damit verbunden für eine Aufwertung der Mediothek eingesetzt.

 

Lis-Ingrid Mütze war nach der Geburt ihrer beiden Töchter aus dem Schuldienst als Grundschullehrerin ausgeschieden. Als sie nach einigen Jahren wieder als Lehrerin arbeiten wollte, war ein erneuter Einstieg in den Schuldienst nicht möglich. In der Zeit engagierte sie sich ehrenamtlich u.a. in der Konfirmandenarbeit der Ev. Kirchengemeinde Schwelm und als Mitglied des kreiskirchlichen Schulausschusses. In dieser Funktion hatte sie schon bei der Beschaffung von Materialien für die Mediothek geholfen. „Ich wurde gefragt, ob ich die neu eingerichtete Stelle übernehmen will“, erzählt sie. So wurde Lis-Ingrid Mütze am 1. Oktober 1989 zunächst befristet als ABM-Kraft angestellt. „Ich habe immer mit vielen Menschen zusammen gearbeitet und hatte ein bisschen Sorge, dass ich alleine mit den Büchern bleiben würde“, erinnert sie sich. Doch diese Sorge blieb unbegründet. Schnell sprach sich in den Schulen herum, dass jetzt eine kompetente Mitarbeiterin in der Mediothek arbeitete, die die Religionslehrerinnen und –lehrer fachlich beraten und unterstützen konnte. „Die Leute gaben sich buchstäblich die Klinke in die Hand“, erzählt Lis-Ingrid Mütze. Das hatte zur Folge, dass die Kreissynode des Kirchenkreises Schwelm in ihrer Sitzung im August 1990 einstimmig beschloss, die von Lis-Ingrid Mütze ausgefüllte Stelle auf unbefristete Zeit als eigenständigen Synodalen Dienst einzurichten.

 

Durch ihr ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde hatte Lis-Ingrid Mütze zahlreiche Kontakte in andere gemeindliche Arbeitsfelder über die Schulen hinaus geknüpft. Als Leiterin der Mediothek intensivierte sie diese Kontakte: „Ich bin damals mit einem Koffer voller Materialien in die Gruppen gegangen und habe meine Arbeit vorgestellt.“ So entdeckten auch Gemeindepädagogen, Mitarbeiterinnen in den Kindergärten, Leiterinnen und Leiter von Gemeindegruppen und –kreisen sowie Gemeindepfarrer den Wert und den Nutzen der Mediothek für ihre Arbeit. Heute gibt es wohl nur noch wenige Gemeindeglieder im Kirchenkreis, die Lis-Ingrid Mütze und „ihre“ Mediothek nicht kennen. Während der Öffnungszeiten herrscht regelmäßig reger Betrieb in der Mediothek. Egal, ob eine Referendarin Materialien zu Martin Luther braucht, oder ob ein Gemeindepfarrer eine Anregung für einen Familiengottesdienst sucht, Lis-Ingrid Mütze braucht nicht lange zu suchen, bis sie die passenden Unterlagen gefunden hat. „Lis-Ingrid verwaltet nicht nur die Bücher, sie hat sie auch gelesen“, brachte Superintendent Manfred Berger in seiner Ansprache anlässlich der offiziellen Verabschiedung von Lis-Ingrid Mütze am 19. September ihre Kompetenz als Mediotheksleiterin auf den Punkt. Neben dieser fachliche Kompetenz zeichnet sie vor allem auch ihr freundlicher und liebevoller Umgang mit ihren „Kunden“ aus. „In den 21 Jahren, in denen Lis-Ingrid die Mediothek geleitet hat, hatte man nie das Gefühl, dass man ungelegen kommt“, erzählt Harald Bertermann, Öffentlichkeitsreferent im Kirchenkreis Schwelm. So entwickelte sich die Mediothek und mit ihr Lis-Ingrid Mütze zum Knotenpunkt des Kirchenkreises.

 

Im Jahr 2000 bezog die Mediothek neue Räumlichkeiten im Keller der Potthoffstraße 40, da der Bestand der Mediothek stark gewachsen und der Platz im jetzigen kleinen Sitzungszimmer zu klein geworden war. Im Jahr 2008 wurden diese Räume noch einmal erweitert, um Platz für die Bestände der beiden Mediotheken der Kirchenkreise Hagen und Hattingen-Witten zu schaffen, die beide 2003 geschlossen worden waren. Seitdem wird Lis-Ingrid Mütze von Ulrike Köttgen unterstützt, die die Bestände der beiden ehemaligen Mediotheken einarbeitet.

Mit dem Ausscheiden von Lis-Ingrid Mütze bleibt der Knotenpunkt Mediothek erhalten. Ulrike Köttgen und Sabine Placke werden gemeinsam die Arbeit von Lis-Ingrid Mütze fortsetzen.

 

Am 6. Oktober, dem 65. Geburtstag von Lis-Ingrid Mütze, lädt der Kirchenkreis Schwelm zu einem Verabschiedungsfest ins Haus der Kirche, Potthoffstraße 40 in Schwelm ein.