Der Leiter der Einrichtung, Dr. Thomas Trapper, gab nach einer Andacht einen anschaulichen und interessanten Einblick in die Arbeit und das Konzept der Ev. Stiftung Loher Nocken.
Ein Ort, wo jemand Zuhause sein kann
Die im Jahr 1861 von dem damaligen Voerder Pastor Karl Ludwig Berthold Diestelkamp als "Waisen- und Erziehungshauses" gegründete Einrichtung präsentiert sich heute als ein Ort, in dem die individuelle Begleitung, Unterstützung, Förderung und Orientierung für junge Menschen im Mittelpunkt steht. „Wir sind kein Heim. Wir sind ein Ort, wo jemand Zuhause sein kann“, beschreibt Dr. Trapper das Selbstverständnis der Stiftung und ihrer rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Generell geschieht die Aufnahme der Kinder und Jugendlichen, die in der Stiftung betreut werden, durch die Jugendämter. Entsprechend eng ist die Zusammenarbeit mit den Behörden. Tages-, Wohn- und Intensivgruppen gehören ebenso zum Angebot der Stiftung wie Wohnhäuser für junge Mütter mit ihren Kindern oder die Loher-Nocken-Schule, eine private Förderschule mit den Schwerpunkten emotionale / soziale Entwicklung und Lernen. Seit Oktober 2015 gibt es in der Stiftung auch eine Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Christliches Menschenbild als Grundlage
Bis zum Jahr 2006 wurden ausschließlich Jungen in der Stiftung aufgenommen. „Dann hat Claudia Lietz nach einem Beschluss des Vorstandes die 1. Mädchengruppe eröffnet“, stellte Dr. Trapper die heutige Bereichsleiterin „Mädchen / Mutter-Kind“ vor. „Heute sind die Mädchen bei uns in der Mehrheit“, ergänzt Dr. Trapper.
Wichtig ist es Dr. Trapper zu betonen, dass es in der Stiftung keine Strafpädagogik gibt. „Wir lassen auch Kinder hier Mitarbeiter sein“, erklärt er und nennt als Beispiel die Jugendlichen, die z.B. bei Festen das Trampolin betreuen und so Verantwortung übernehmen. Die Achtung und Wertschätzung der Kinder und Jugendlichen ist Ausdruck eines christlichen Menschenbildes, das hinter dem pädagogischen Konzert der Einrichtung steht.
Enge Verbundenheit zwischen Stiftung und Kirchenkreis
Nachdem die Pfarrerinnen und Pfarrer die Möglichkeit genutzt hatten, einzelne Bereiche der Einrichtung zu besichtigen, bedankte sich Superintendent Hans Schmitt bei Dr. Trapper für die Gelegenheit, sich ein Bild von der Arbeit der Ev. Stiftung Loher Nocken zu machen. Schmitt betonte dabei die enge Verbundenheit von Kirchenkreis und Stiftung. So ist der Superintendent geborenes Mitglied im Kuratorium der Stiftung. Zudem ist der ehemalige Superintendent des Kirchenkreises, Manfred Berger Vorstandsvorsitzender der Ev. Stiftung Loher Nocken. Dr. Trapper machte in diesem Zusammenhang noch einmal deutlich, dass die Zusammenarbeit mit dem Beratungszentrum des Ev. Kirchenkreises (EBZ) sehr gut sei: „Wir werden vom EBZ hervorragend unterstützt.“
Familientag am 16. September
Wer sich selber einmal ein Bild von der Stiftung machen und die Einrichtung näher kennenlernen möchte kann das beim Familientag der Evangelischen Stiftung Loher Nocken tun, der am 16. September 2017 von 10 Uhr bis 16 Uhr stattfindet. (HB)