Am 1. Oktober 1981 wurde Jürgen Schröder Vikar bei Pfarrer Fritz Potthoff am Oberloh. Im April 1984 übernahm er dann das Pfarramt im Gemeindebezirk 4 der Ev. Kirchengemeinde Schwelm und wurde Nachfolger von Pfarrer Dr. Siegfried Zöllner.
„Eigentlich hätte ich auch noch gerne die 40 vollgemacht“, erzählt Schröder, der mit seiner Frau Marion nach seiner Dienstzeit in Schwelm wohnen bleibt. „Ich will ja schließlich Leute treffen, die ich kenne, wenn ich auf die Straße trete.“ Ja, die Menschen liegen ihm am Herzen. Pfarrer Jürgen Schröder ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Menschenfreund. Und deshalb ist es für ihn auch kein Problem, dass – durch Pandemie-bedingte Verschiebungen – schon der eine oder andere Termin wie Konfirmation, Taufe und Hochzeit nach dem 31. Juli in seinem Terminkalender stehen. „Ich mache gerne weiter die eine oder andere Vertretungsaufgabe. Vor allem Gottesdienste, die ich gemeinsam mit meiner Frau vorbereiten und durchführen kann, wie zum Beispiel die Abendgottesdienste. Vielleicht ist da ja in Zukunft noch hin und wieder Bedarf…“
kirchentagsbewegt
Glücklich ist Schröder jedenfalls, dass er in Zukunft nichts mehr mit administrativen Aufgaben, die auch Teil des Pfarrberufs sind, zu tun hat. Jürgen Schröder war immer eher ein kreativer Kopf. Zusammen mit seiner Frau Marion, die nebenamtliche Kirchenmusikerin ist, hat er gerade im musikalischen Bereich viele Akzente in der Schwelmer Gemeindearbeit gesetzt. „Viele gute Ideen kamen von Marion, z.B. das Krippenspiel im Vereinshaus Oberthüngen.“ Und natürlich hat sich das Ehepaar von den vielen Kirchentagen bewegen und inspirieren lassen, die sie gemeinsam besucht haben. Dass Jürgen Schröder mit seiner Frau Marion in der Kantorei der Gemeinde mitsingt, ist da nur naheliegend.
Der Menschenfreund
Die Begleitung von Menschen jeden Alters, oft generationsübergreifend, lag und liegt ihm neben der Musik besonders am Herzen. „Ich bin schon ein kommunikativer Mensch. Das habe ich von meinem Vater, der sehr offen und warmherzig war, geerbt“, erzählt Pfarrer Schröder. „Und dann habe ich viel von Fritz Potthoff gelernt. Fritz hat bei mir den Spaß an der Gemeinde geweckt und mir vorgelebt, was es heißt, neugierig auf Menschen zu sein.“ Und diese Neugier hat sich Jürgen Schröder in all den Jahren als Gemeindepfarrer bewahrt. Nicht nur zu den Konfirmandinnen und Konfirmanden hatte und hat Schröder einen guten Draht. Auch Menschen, die als Geflüchtete in die Stadt kommen, hat er im Blick. „Vielleicht liegt es daran, dass ich so stark in Schwelm verwurzelt bin. Da fühlt man mit, was es heißt, entwurzelt zu sein.“
Bevor Schröder in Schwelm Wurzeln schlug, studierte er in Bethel, Göttingen und Heidelberg Evangelische Theologie. Seine familiären Wurzeln hat er im ostwestfälischen Herford. „Als Ehrenamtlicher war ich zuletzt fast täglich in der Kirchengemeinde und im CVJM aktiv“, erzählt Schröder. „Eigentlich wollte ich Lehrer werden. Aber dann habe ich gedacht, dass ich das, was ich täglich als Ehrenamtlicher mache, ja auch beruflich tun kann.“
Wann Jürgen Schröder offiziell aus seinem Amt verabschiedet wird, steht noch nicht fest. “Das machen wir, wenn es passt und es die Pandemie zulässt.“