EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Ennepetaler Weltwoche benötigt langen Atem

Sie haben sich so viel Mühe gegeben, aber die Resonanz bei der Ennepeta-ler Weltwoche in der Evangelischen Kirche Milspe hat sich in Grenzen gehalten.

Vielversprechend war der Auftakt am 1. März mit dem Thema „Wege aus der Ernährungskrise – Hungerbekämpfung ist möglich“. Etwa 75 Zuhörer kamen zusammen. Weniger stark frequentiert war das Filmgespräch mit dem lustig anzuhörenden Titel „Keine Chicken schicken, Hühnerwahnsinn – Nahrungsmittelexport in Entwicklungsländer“. Hierzu kamen am Mittwoch, 3. März nur 15 Interessierte, inklusive Organisatoren in der Evangelischen Kirche zum Vortrag von Francisco Mari  zusammen.

 

Recht auf Nahrung

Ein echtes Highlight war dann das Referat von Tim Engel, Staatsanwalt aus Essen und Mitglied der Menschenrechtsorganisation FIAN. Mit dem Menschenrecht auf Nahrung gegen den Hunger, so lautete der Vortrag von Engel, moderiert von Dieter Bieler-Giesen, Presbyter aus Gevelsberg und ebenfalls Mitglied bei FIAN. FIAN beschäftigt sich mit dem Recht auf Nahrung für alle Menschen und hilft Dorfgemeinschaften sowie Kleinbauern dabei, die Vertreibung von ihrem Land zu verhindern. Dabei leistet FIAN, vor 25 Jahren in Deutschland gegründet und mittlerweile weltweit vertreten,   oftmals Rechtsbeistand bei Wahrung der Interessen der Kleinbauern und erinnert die Staaten daran, ihren Pflichten beim Beistand der Landbevölkerung zu wahren, notfalls auch gegen finanzstarke Investoren, die meinen, sich das Land ohne entsprechendes Recht zu greifen. Da kann von FIAN auch mal eine groß angelegte Unterschriftenaktion angelegt werden, um sich gegen die Vertreibung der Landbevölkerung zu wehren und diese notfalls publik zu machen. Die Veranstaltung am Mittwochabend hatte rund 20 Zuhörer und dauerte bis 21.45 Uhr. „Dann musste der Referent seinen Bus bekommen“, lächelte Manfred Brauers, der sich über den Einsatz des Referenten und  Essener Staatsanwaltes Tim Engel freute.

Zehn Jugendliche hatte der Programmpunkt   „Schock McD – koch selber !“ auf den Plan gebracht. „Die Jugendlichen zwischen dreizehn und achtzehn Jahre gingen einkaufen und bekochten sich dann gegenseitig, natürlich auf Anleitung. Viel mehr Teilnehmer hätten sowieso nicht in die Küche gepasst“, sah Brauers die Beteiligung realistisch. Auf den Wintereinbruch musste man schließlich auch die dürftige Beteiligung der Exkursion zum Schultenhof zurückführen. „Das ist ja klar, dass sich die Teilnehmerzahl bei dieser Witterung in Grenzen halten würde“, erklärt Brauers die dünne Teilnahme von erneut rund zehn Interessierten. Der Abschlussgottesdienst stimmte den Bildungsreferenten zuversichtlich. Über 50 Besucher gaben dem Gottesdienst unter Beteiligung der Musikband des Lehrerkollegiums des Ennepetaler Berufskollegs einen würdigen Rahmen. Pfarrer David Tulaar, stellvertretender Leiter des Asienreferates der Vereinten Evangelischen Mission, hielt die Predigt. „Ich war zuerst etwas skeptisch, aber der Besuch des Abschlussgottesdienstes war absolut in Ordnung“, so Manfred Brauers, der nach der 3. Ennepetaler Weltwoche nicht lockerlassen will. „Wir sind schon in Planung einer 4. Ennepetaler Woche, in Ennepetal braucht man einen langen Atem, um etwas zu bewegen und durchzusetzen“.  (Achim Münch)