EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Erste Bilanz

Seit dem 1. Februar arbeiten Anja Kersting und Peter Unger in der Prävention gegen sexualisierte Gewalt in den Ev. Kirchenkreisen Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm.

Anja Kersting und Peter Unger arbeiten in der Prävention gegen sexualisierte Gewalt in den Ev. Kirchenkreisen Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm.

Sie beraten, begleiten und unterstützen Leitungsgremien wie z.B. Presbyterien und die Kreissynodalvorstände bei der Erstellung von Schutzkonzepten.

Kersting und Unger unterstützen und befähigen zudem engagierte Mitarbeitende in den Gemeinden bei der Umsetzung der Schutzkonzepte indem sie u.a. Schulungen für beruflich und ehrenamtlich Tätige anbieten. Sie führen Informationsveranstaltungen und Seminare mit dem Ziel der Umsetzung und Verankerung des Themas im Gestaltungsraum durch und arbeiten eng mit der überregionalen, koordinierenden Präventionsarbeit der Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung (FUVSS) zusammen. Sie kooperieren zudem mit anderen kirchlichen Trägern und Verbänden (Diakonie / Kita Trägerverbund / OGS / CVJM etc.).

    

Jetzt haben die beiden nach den ersten 100 Tagen eine erste Bilanz gezogen. „Wir haben die Synoden, Kreissynodalvorstände, Pfarrkonferenzen und Konvente der Jugendreferent:innen informiert, was präventive Arbeit vor sexualisierter Gewalt bedeutet und welche Schritte notwendig sind, um einen Schutzprozess zu beginnen und fortzuführen“, erzählt Peter Unger. „Dazu haben wir uns in Organisationsentwicklung fit gemacht, weil unsere wichtigste Aufgabe zu Beginn ist, Schutzprozesse so in den Gemeinden zu verankern, dass sie auch gelebt werden und nicht nur ein Papier für die Galerie geschrieben wird. Dafür werben und informieren wir immer wieder.“

   

Einige Gemeinden haben angefangen!

„Wir sind bisher auf niemanden getroffen, der den Schutz vor sexualisierter Gewalt nicht für notwendig gehalten hätte. Das ist sehr erfreulich“, erklärt Anja Kersting.  „Widerstände gab und gibt es hauptsächlich gegen den Arbeitsaufwand, der mit den Schutzprozessen verknüpft ist. Arbeitsüberlastungen verhindern einen freudigen Beginn bei vielen.“

Doch einige Gemeinden im Gestaltungsraum hätten sich trotzdem auf den Weg gemacht, erklären Kersting und Unger. „Es haben sich Kompetenzteams gegründet, die sich aus den Hauptamtlichen und den verantwortlichen Ehrenamtlichen der jeweiligen Gemeinde zusammensetzen. Diese Teams versuchen sich an eine Gefährdungsanalyse. Sie schauen sich die Bereiche an, in denen Kinder und Jugendliche zusammenkommen und erarbeiten mit ihnen gemeinsam Verhaltenskodizes, die vor sexualisierter Gewalt schützen und den Kindern und Jugendlichen die Gemeinde als sicheren Ort erleben lassen“, erläutert Peter Unger. „Dabei werden sie von uns begleitet und geschult.“

   

Prävention ist wichtig

„Wenn wir wirklich Kinder vor sexualisierter Gewalt in unseren Gemeinden schützen wollen, dann muss die Prävention Teil der konkreten Arbeit werden“, sagt Anja Kersting.  „Es genügt nicht, sich einmal Gedanken zu machen und diese dann zu Papier zu bringen. Bei jeder Planung, jeder Mitarbeiter:innen-Gewinnung, jeder Aktion müssen Präventionsmaßnahmen mitgedacht und gelebt werden. Das muss sozusagen zur DNA der Gemeindearbeit gehören. Deshalb sind solche Schutzprozesse niemals abgeschlossen. Die Mitarbeitenden wechseln, neue Gruppen und Aktionen entstehen und machen eine fortwährende Anpassung nötig.“

Anja Kersting und Peter Unger blicken weiter hoch motiviert in die Zukunft und hoffen, durch ihr Engagement weitere Gemeinden zu motivieren, mit der Arbeit an Schutzkonzepten zu beginnen.