Bielefeld. Die uneingeschränkte Achtung der eigenen Würde und eine ihr entsprechende Haltung – das müssen ausnahmslos alle Menschen zu Recht im Raum der evangelischen Kirche und Diakonie erwarten können. Diesen Grundsatz hat die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) in ihrer jüngsten Sitzung hervorgehoben. Sie stellt sich damit hinter den Präsidenten der Diakonie Deutschland, Rüdiger Schuch, der kürzlich die Unvereinbarkeit grundlegender Positionen der Partei ‚Alternative für Deutschland‘ mit der Mitarbeit in Kirche und Diakonie betont hatte.
„Kirche und Diakonie sind vorbehaltlos dem christlichen Menschenbild verpflichtet. Sie achten unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter und allen individuellen Merkmalen die Würde eines jeden Menschen. Dass der Mensch – biblisch gesprochen - zu Gottes Ebenbild geschaffen ist, gilt ohne Einschränkung und Voraussetzung,“ erläutert Ulf Schlüter, Theologischer Vizepräsident der Ev. Kirche von Westfalen, die Position der Kirchenleitung. Somit sei die in Artikel 1 des Grundgesetzes festgestellte Unantastbarkeit der Menschenwürde in besonderer Weise oberste Maxime der kirchlichen und diakonischen Arbeit.
Kirche und Diakonie erwarteten deshalb zu Recht von all ihren Mitarbeitenden diese vom christlichen Menschenbild geprägte Haltung.
Die westfälische Kirchenleitung unterstützt damit Aussagen von Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch, der auf die Unvereinbarkeit von diakonischer Arbeit mit Herabwürdigungen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit hingewiesen hatte. Rassistische oder homophobe Äußerungen, antisemitische oder islamophobe Ausgrenzung und demokratieverachtende Positionen stünden im Widerspruch zur Mitarbeit am diakonischen Auftrag, hatte Schuch erklärt.
Die westfälische Kirchenleitung bekräftigte diese Grundsätze kirchlicher und diakonischer Arbeit. Von allen Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie sei eine entsprechende Haltung zu erwarten. Die Orientierung am christlichen Menschenbild und am Grundsatz der ungeteilten Menschenwürde müsse im Alltag der kirchlich-diakonischen Einrichtungen von allen Mitarbeitenden aktiv getragen und mit Leben gefüllt werden.
Dass der Diakonie-Präsident im Gefolge seiner Äußerungen zur Unvereinbarkeit bestimmter Positionen der AfD mit kirchlich-diakonischen Positionen persönliche Angriffe und sogar Drohungen erfahren habe, verurteilte die Kirchenleitung der EkvW scharf.