EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Intensive Beratungen

Am Samstag, den 25. Juni hat im Schwelmer Petrus-Gemeindehaus die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises getagt.

Die 1. Sitzung der 110. Versammlung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm fand am Samstag in Schwelm statt.

Superintendent Hans Schmitt leitete die Sitzung und stellte seinen Jahresbericht zur Aussprache.

Der Ständige stellv. Leiter des gemeinsamen Kreiskirchenamtes, Matthias Küstermann warb um eine Aufstockung des Stellenplans.

Jan Rumbrar (links) und Ismail Silak, die von einer Tagung aus Trondheim kamen und auf dem Rückweg nach West-Papua waren, machten einen Zwischenstopp in Schwelm, um u.a. die Kreissynode zu besuchen. Gerne ließen sie sich zusammen mit Dieter Bieler-Giesen, Dr. Siegfried Zöllner, Superintendent Hans Schmitt und Pfarrer Thomas Bracht hinter einer Fahne ablichten, die Kinder auf dem Freundschaftsfest von der Schwelmer Amnesty International-Gruppe gestaltet haben. Amnesty und die Stiftung für Ausbildung in Papua des Evangelischen Kirchenkreises setzen sich seit Jahren für die Abschaffung der Todesstrafe in Indonesien ein.

  

 

Die Kreissynode ist das oberste Leitungsorgan des Kirchenkreises. Sie tritt zweimal im Jahr zusammen. Zwischen diesen Sitzungen wird der Kirchenkreis im Auftrag der Synode vom Kreissynodalvorstand (KSV) geleitet.

 

Neuer Stellenplan für das gemeinsame Kreiskirchenamt

Auf der diesjährigen Sommersynode rückte ein Finanzthema in den Mittelpunkt der Beratungen.

Seit acht Jahren betreiben die drei Evangelischen Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm ein gemeinsames Kreiskirchenamt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreiskirchenamtes begleiten und beraten die Gemeinden und Gremien der Kirchenkreise und sind für die Abwicklung der sich daraus ergebenden Verwaltungstätigkeiten verantwortlich.

U.a. stellen Haushaltsplanung, Haushaltsüberwachung, Haushaltsabwicklung, die Erstellung von Jahresabschlüssen, die Vermögensverwaltung sowie Buchhaltung und Kasse für die drei Kirchenkreise und deren Gemeinden ein breites Aufgabenspektrum dar. 

Mit der geplanten Einführung der kaufmännischen Buchführung (NKF) auch im Bereich der Kirchengemeinden und Kirchenkreise, die von der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) beschlossen wurde, kommt ein erhöhter Verwaltungsaufwand auf das Kreiskirchenamt zu. Das sagt der Ergebnisbericht einer Managementberatung vom 03.02.2016 zur „Entwicklung eines Muster-Organisationsschemas für das Finanz- und Rechnungswesen der Kreiskirchenämter“, das von der EKvW in Auftrag gegeben wurde. Demnach ergibt sich ein zusätzlicher Stellenbedarf von 6,85 Stellen für das gemeinsame Kreiskirchenamt.

Daraufhin hatte der Verwaltungsausschuss der drei Kirchenkreise in seiner letzten Sitzung die drei KSVs gebeten, den jeweiligen Kreissynoden zu empfehlen, den Stellenplan zum 01.01.2017 um 6,5 neue Stellen aufzustocken und so anzupassen. Die Kreissynoden in Hagen und in Hattingen-Witten sind in der letzten Woche dann auch dieser Empfehlung gefolgt.

Der Schwelmer KSV hatte der Kreissynode keine explizite Beschlussempfehlung ausgesprochen.

Sowohl im KSV als auch in der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm gab es große Vorbehalte gegen eine Aufstockung des Stellenplans, u.a. weil „Wir nicht im Verwaltungsbereich Stellen aufstocken können und in anderen Bereichen Stellen abbauen“, wie es ein Synodaler formulierte. Gleichwohl machte der Ständige stellv. Leiter des gemeinsamen Kreiskirchenamtes, Matthias Küstermann auf der Synode deutlich, dass das Amt jetzt schon strukturell unterbesetzt  und ohne eine Aufstockung des Stellenplans und nach Einführung des NKF nicht mehr handlungsfähig sei. Diesem Argument konnten sich auch die Schwelmer Synodalen nicht entziehen und beschlossen eine Aufstockung des Stellenplans um 4,5 Stellen.

     

Bericht des Superintendenten

In seinem Bericht machte Superintendent Hans Schmitt mit Blick auf die Zukunft des Kirchenkreises den Gemeinden Mut, „sich der Frage zu stellen, wie die Gemeinden in Zukunft aussehen sollen, welche Aufgaben sie vorrangig erfüllen wollen, wo sie möglicherweise Schwerpunkte haben.“ Schmitt plädierte für ein „Wechselspiel zwischen den Gemeinden und dem Kirchenkreis“ und ermutigte, über den Tellerrand zu blicken: „Ich bin davon überzeugt, dass es hilfreich ist, die Gemeinde nicht als geschlossenes möglichst autarkes System zu verstehen, sondern kreativ nach Kooperationsmöglichkeiten Ausschau zu halten.“

     

Wahlen

Im weiteren Verlauf der Synode  galt es, die Mitglieder für die kreiskirchlichen Ausschüsse, die Synodalbeauftragten für die unterschiedlichen Arbeitsbereiche im Kirchenkreis und die Abgeordneten zur Landessynode zu wählten. Neben dem Superintendenten werden in den nächsten vier Jahren Pfarrerin Anja Martin, Dr. Astrid Seckelmann und Harald Bertermann den Evangelischen Kirchenkreis Schwelm auf der Landessynode vertreten.

Kai Kapanski (Evangelische Kirchengemeinde Schwelm) und Günther Kalhöfer (Evangelische Kirchengemeinde Gevelsberg) wurden als stellv. Synodalälteste in den KSV gewählt.

      

Präses versus Bischöfin/Bischof

Auf der letzten Landessynode der EKvW im November 2015 wurde die Frage aufgeworfen, ob die Amtsbezeichnung der geistlichen Leitung der EKvW geändert werden sollte. Wenige Tage vor der Synode hatte ein Gedenkgottesdienst für die Opfer des German Wings Absturzes in den französischen Alpen stattgefunden, der vom Kath. Bischof Woelki und der Westfälischen Präses Kurschus geleitet wurde. Bei der Berichterstattung sei nicht deutlich geworden, welches Amt Präses Kurschus ausfüllt. In zahlreichen Landeskirchen, wie z.B. in Bayern und Hannover tragen die Kolleginnen und Kollegen von Präses Kurschus die Amtsbezeichnung Bischof.

Die Landessynode hatte daraufhin beschlossen, die Kreissynoden zu bitten, dieses Thema in den Gemeinden und in den Kirchenkreises zu beraten und eine Stellungnahme zur Einführung des Bischofstitels abzugeben.

Der Schwelmer Kreissynode lagen drei Beschlussvorschläge aus den Gemeinden vor, die jedoch alle keine Mehrheit fanden.

      

Nach fast sechs Stunden intensiver Beratungen schloss Superintendent Schmitt die Tagung mit der Bitte um den Segen Gottes. (HB)