Es war ein ungewöhnlicher Gottesdienst, den die Gemeinde im Ökumenischen Zentrum Heilig Geist in Schwelm am Sonntag, den 18. November erlebte. Schon auf den ersten Blick fiel der riesige Baum an der Rückwand des Altarraums auf, gestaltet aus bunten Tüchern. Aber die Erklärung ließ nicht lange auf sich warten: "Wachsen wie ein Baum" war das Thema, zu dem 17 Erzieherinnen aus den Kirchenkreisen Hagen und Schwelm einen Familiengottesdienst als Abschluss ihrer einjährigen religionspädagogischen Langzeitfortbildung vorbereitet hatten. Und der Baum, schon in biblischen Texten ein Bild für den Menschen, lud auch die "normale" Erwachsenengemeinde ein, nach dem Gelingen des Lebens zu fragen - ein vertrautes Thema am Ende des Kirchenjahres.
Im Verlauf des Gottesdienstes, in dem aus der Schwelmer Gemeinde der kleine Louis getauft wurde, hängten die Erzieherinnen Wünsche für ein gelingendes Leben als bunte Früchte in den Baum und führten den Reichtum eines in Gott verwurzelten Lebens mit einem eindrucksvollen Tanz um das Taufbecken vor Augen: "Wer Gottes Wort hört und lebt danach, wird wachsen wie ein Baum: Geborgenheit schenkt sein Blätterdach und standhaft trotzt er jedem Sturm, seine Nahrung er aus tiefen Wurzeln zieht."
Pfarrer Jürgen Schröder, der die insgesamt 12 Fortbildungstage durchgeführt hatte, betonte bei der Übergabe der Zertifikate, dass die schöpferische und ganzheitliche Vermittlung biblischer Inhalte das besondere Qualitätsmerkmal evangelischer Kindertageseinrichtungen sei. Und Sabine Möller, die als Fachberaterin der evangelischen Kindergärten allen Absolventinnen eine Blume überreichte, wies darauf hin, das mit Abschluss der nunmehr zweiten Fortbildungsreihe über dreißig Erzieherinnen aus den ca. fünfzig evangelischen Einrichtungen in den beiden Kirchenkreisen diese Zusatzqualifikation erworben hätten - mit spürbaren Auswirkungen auch für die jeweiligen Gemeinden. (Schröder)