EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

„Connect“ begeistert Synodale

Ein Schwerpunktthema in der 1. Sitzung der 116. Versammlung der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm, die am Samstag, den 2. April im Zentrum für Kirche und Kultur in Gevelsberg stattfand, war der Bericht der „Jungen Kirche Connect“.

Die erste Sitzung der 116. Versammlung der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm fand am Samstag, den 2. April im Zentrum für Kirche und Kultur in Gevelsberg statt.

Im Verlauf des Synodengottesdienstes führte Superintendent Andreas Schulte zusammen mit Synodalassessor Uwe Rahn Anja Kersting und Peter Unger in ihren Dienst ein.

Der Bericht von Superintendent Schulte war auch eine Zeitansage.

Die Sitzung wurde mit einem Gottesdienst eröffnet, den Pfarrer Frank Behr (Schulreferent der Evangelischen Kirchenkreise Hattingen-Witten und Schwelm) leitete. Zu Beginn bat Behr die Synodalgemeinde, sich von ihren Plätzen zu erheben und der Opfer des Ukrainekrieges sowie der Menschen zu gedenken, die unter dem Krieg leiden.

Im Verlauf des Gottesdienstes führte Superintendent Andreas Schulte zusammen mit Synodalassessor Uwe Rahn Anja Kersting und Peter Unger in ihren Dienst ein. Seit dem 1. Februar 2022 arbeiten Anja Kersting als Multiplikatorin und Peter Unger als Präventionsfachkraft zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in den Ev. Kirchenkreisen Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm.

     

Zeitansage des Superintendenten

Im Anschluss an den Gottesdienst hielt Superintendent Andreas Schulte seinen Jahresbericht, der durchaus als Zeitansage verstanden werden darf. Gleich zu Beginn machte Schulte den Synodalen Mut, die Herausforderungen, vor denen wir in diesen Tagen stehen, im Glauben anzunehmen: „Zur Sorge gibt es genug Anlass, zum Jammern nicht und zur Hoffnung immer“.

Schulte ging auf den Klimawandel und die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr ebenso ein, wie auf die Pandemie: „Es ist in meinen Augen völlig offen, was die derzeit hohen Inzidenzzahlen für die weitere Entwicklung in unseren Gemeinden wie in den Arbeitsbereichen des Kirchenkreises bedeuten. In jedem Fall darf es nie wieder passieren, dass alte Menschen in den Einrichtungen völlig isoliert werden.“

Angesichts des Ukrainekrieges erinnerte Schulte daran, dass die Präses und EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus kürzlich die gesamte Kirche aufgerufen hat, hier die Türen zu öffnen und zu helfen.

 

Der Superintendent betonte, dass die Belastungen der Mitarbeitenden im Haupt-, Neben- und Ehrenamt zunehmen. „Hier ist Leitung gefordert, die Rahmenbedingungen für alle Mitarbeitenden so zu gestalten, dass Belastung erträglich bleibt. Das gilt auch für mich persönlich.“

    

Dank an Mitarbeitende

Anschließend blickte Schulte in die Kirchengemeinden, beleuchtete das Verhältnis zu den Nachbarkirchenkreisen im Gestaltungsraum IV der EKvW und analysierte die Arbeit der Synodalen Dienste im Kirchenkreis. Die Arbeit des Beratungszentrums, die Junge Kirche CONNECT sowie das geplante kreiskirchliche Tauffest am 28. August hob er dabei als Aushängeschilder der kreiskirchlichen Arbeit besonders hervor. „Personell neue Wege gehen wir bei der Umsetzung des von der Landessynode beschlossenen Gesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Ich bin dankbar, dass wir diese wichtige Aufgabe im Gestaltungsraum gemeinsam schultern konnten; Anja Kersting und Peter Unger sind gerade eingeführt worden und werden sich im Lauf der Synode noch persönlich vorstellen.“

  

Sein besonderer Dank galt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kindertageseinrichtungen: „Mir liegt sehr daran, die Mitarbeitenden in unseren Kindertagesstätten in den Blick zu nehmen. Sie haben unter den besonderen Schwierigkeiten der Pandemie und den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen Schweres zu leisten gehabt und waren nicht selten selbst stark gefährdet, sich mit Covid-19 zu infizieren. Von einer Planungssicherheit, nach der sich die meisten im Arbeitsleben sehen, konnte kaum die Rede sein. Ich möchte ausdrücklich für diesen Einsatz danken, und ich bitte sehr darum, diesen Dank weiterzugeben und ihn gelegentlich auch durch die Verantwortlichen vor Ort zu äußern.“

   

Schulte schloss seinen Bericht, indem er seinen Appell vom Anfang seiner Rede wieder aufgriff: „Die Welt um uns herum hat sich dramatisch in den letzten Wochen verändert. Daran können wir nur sehr bedingt etwas ändern. Wo wir mit unseren Kräften etwas verbessern können, sollten wir das auch tun. Ändern können wir in jedem Fall aber unsere Haltung zu den Dingen. Und zwar durch das Vertrauen in denjenigen, der diese Welt in seinen Händen hält. Das sollte uns Kraft, Mut und manchmal auch die Gelassenheit geben, die es bei den vielen Aufgeregtheiten braucht, die tagtäglich an unsere Ohren dringen.“

     

kreativ und partizipativ

Im weiteren Verlauf der Sitzung stellten Kerstin Becker und Daniel Jung (beide Hauptamtliche von CONNECT) zusammen mit den Ehrenamtlichen Alida Standke und Aaron Bellingrath die Arbeit der „Jungen Kirche CONNECT“ vor.

Im August 2019 fiel der Startschuss für das Projekt „JUGENDKIRCHE“, des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm. Aus „Jugendkirche“ wurde dann schnell „CONNECT – die Junge Kirche“

„Wir wollen Menschen aktivieren, mitzumachen“, erklärte Pfarrer Daniel Jung. Und das taten dann die vier vom Team CONNECT auch auf der Synode. Sie schlossen die Synodalen in ihre Präsentation der Arbeit mit ein. Und so erfuhren die Anwesenden dann auch hautnah, was CONNECT ausmacht: Die Junge Kirche ist kreativ und partizipativ: Die jungen Menschen sollen mitgestalten, wie Kirche aussehen soll.

Auch wenn CONNECT von der Pandemie an manchen Stellen ausgebremst wurde, ist die Arbeit doch kontinuierlich gewachsen. Mittlerweile engagieren sich ca. 20 Ehrenamtliche aus allen Gemeinden des Kirchenkreises. Über 10 verschiedene Angebote und regelmäßige Veranstaltungen gibt es bei CONNECT. Dabei versteht sich CONNECT nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zur bestehen Gemeinde- und Jugendarbeit. „CONNECT ist Gemeinde auf Zeit“, erklärt Pfarrer Jung.

Becker, Jung, Standke und Bellingrath überzeugten die Synodalen mit ihrem kreativen und einladenden Auftritt und ernteten viel Beifall für die Junge Kirche.

„Das ist ein super Projekt des Kirchenkreises, man könnte sagen, eine Mischung aus Konzeption und Chaos“, zeigte sich auch Superintendent Schulte begeistert.

Wer mehr über CONNECT erfahren will, sollte mal auf der Webseite  https://jungekircheconnect.de/ vorbeigucken.

       

In Sachen Jugendarbeit ging es auf der Synodaltagung auch weiter. Assessor Uwe Rahn berichtete, dass die Jugendarbeit im Kirchenkreis, in den Gemeinden und in den CVJM in diesem Jahr visitiert wird. „Das ist unsere erste Querschnittsvisitation. Ziel der Visitation ist die Qualitätssicherung, die Entwicklung von Zukunftsperspektiven und nicht zuletzt die Wertschätz der geleisteten Arbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen“, erklärte Rahn in seinem Bericht. Auf der Herbstsynode im November soll eine Präsentation der Visitation erfolgen.

     

Schutz vor sexualisierter Gewalt 

Anschließend stellten Anja Kersting und Peter Unger sich und ihre Arbeit vor.

Am 01.03.2021 ist das Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt (KGSsG) der EKvW in Kraft getreten. Das Gesetz bringt die wesentlichen Grundentscheidungen der EKvW zur Haltung und zum Umgang mit sexualisierter Gewalt zum Ausdruck. Es verpflichtet u.a. alle kirchlichen Körperschaften (Kirchengemeinden, Kirchenkreis, Verbände), Schutzkonzepte vor sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige und andere auch erwachsene Schutzbefohlene zu erstellen und vorzuhalten.

Anja Kersting und Peter Unger beraten, begleiten und unterstützen Leitungsgremien wie z.B. Presbyterien und die Kreissynodalvorstände bei der Erstellung von Schutzkonzepten.

Und sie unterstützen und befähigen engagierte Mitarbeitende in den Gemeinden bei der Umsetzung der Schutzkonzepte indem sie u.a. Schulungen für beruflich und ehrenamtlich Tätige anbieten.

„Wir wollen nicht nur den Umgang mit dem „worst Case“ bearbeiten, sondern auch und vor allem präventiv tätig werden. Dazu gehört z.B., dass wir die Menschen in Sachen Sexualität sprachfähig machen und Sexualität als gute Gabe Gottes thematisieren wollen“, erklärt Peter Unger. „Genau, denn, wenn wir etwas verhindern möchten, müssen wir wissen, was wir stattdessen tun möchten“, ergänzt Anja Kersting.

    

Bevor Superintendent Schulte die Tagung mit der Bitte um den Segen schloss, dankte die Synodalbeauftragte für Flüchtlingsarbeit Dr. Astrid Seckelmann für die Hilfsbereitschaft angesichts des Ukrainekrieges und der Menschen, die vor dem Krieg in unseren Kirchenkreis flüchten. Sie berichtete, dass sich selbst ehemalige Flüchtlingen z.B. aus Syrien engagieren. Mit dem Dank verband Dr. Seckelmann die Bitte, auch im Arbeitskreis Migration und Integration mitzuarbeiten.

   

Die nächste Synodaltagung findet am 25. November um 18 Uhr statt. Der Ort steht noch nicht fest, wird aber rechtzeitig bekannt gegeben.