Sandra Rüb (Ev. Kirchengemeinde Gevelsberg), Jessica Putzier (Solinger Kinderstuben gGmbH) und Bianca Patzschke (Stadt Hagen) hatten für die Sprachfachkräfte aus den drei Verbünden ein attraktives Programm zusammengestellt, das mit einem „World-Café“ startete. Die 45 angemeldeten Fachkräfte hatten hier die Möglichkeit, sich über ihre Arbeit auszutauschen und mit Hilfe von Reflexionsfragen ins intensive Gespräch zu kommen. Im Anschluss gab es das Angebot, zwischen drei Workshops auszuwählen, in denen jeweils unterschiedliche Thematiken für die Arbeit in der Kita präsentiert und gemeinsam erarbeitet wurden.
Nach einer Pause nutzen viele die Möglichkeit, beim „Speed Dating“ „Good-Practice-Ideen“ vorzustellen.
Mit einem Fachvortrag über die Bedeutung der Fachkraft-Kind-Beziehung und einer Feed-Back-Runde ging der Fachtag zu Ende.
„Die Teilnehmenden haben neue Impulse für ihre Arbeit erhalten und konnten ihre Erfahrungen und ihr Wissen an die anderen weitergeben“, zieht Sandra Rüb eine positive Bilanz des Fachtages.
Kinder stärken
Das ursprüngliche Bundesprogramm „Sprach-Kitas“, das mittlerweile vom Land übernommen wurde, unterstützt Kindertagesstätten, die alltagsintegrierte Sprachbildung für alle Kinder umsetzen. „Kinder sollen gestärkt werden, sie sollen Fragen stellen und ihre Meinung äußern können und so mit einbezogen und beteiligt werden. Deshalb steht Sprache im Mittelpunkt der Arbeit“, skizziert Sandra Rüb. „Für uns gehört Vielfalt und Verschiedenheit zum Alltag in den Kitas“, erklärt Frau Rüb. „Durch das Landesprogramm „Sprach-Kitas“ werden wir in den Einrichtungen ermutigt, uns sowohl mit Gemeinsamkeiten und Stärken von Kindern, aber auch mit Unterschieden auseinanderzusetzen und diese zu thematisieren. In einigen Einrichtungen wird zum Beispiel jede Woche im Morgenkreis ein anderes Begrüßungslied in der jeweiligen Familiensprache von Kindern aus den Gruppen gesungen. Kinder und Erwachsene in unseren Kitas erfahren so täglich, dass es ganz normal ist, verschieden zu sein und lernen, auch Vorurteile und Ausgrenzungen zu hinterfragen.“
Aber nicht nur Kinder profitieren von den Inhalten des Landesprogramms. „Die pädagogischen Fachkräfte werden von den zusätzlichen Sprachfachkräften individuell angeleitet, ihr sprachliches Handeln mit den Kindern zu reflektieren und optimieren. Sie nutzen Gesprächsanlässe im Kita-Alltag wie zum Beispiel beim An- und Ausziehen in der Garderobe und erweitern im feinfühligen Dialog mit dem Kind dessen Wortschatz und Sprachfähigkeiten. Hierfür ist es wichtig, an den Interessen des Kindes anzusetzen. Die päd. Fachkräfte halten Beobachtungen und Entwicklungen genau fest, tauschen sich im Team darüber aus und informieren die Eltern in Gesprächen regelmäßig über die Fortschritte ihres Kindes. Bei diesen vielfältigen Aufgaben unterstützt die zusätzliche Fachkraft mit ihrem fachlichen Wissen“, beschreibt Sandra Rüb das Landesprogramm.
Alle Evangelischen Kitas in Gevelsberg
Es beteiligen sich alle fünf Evangelischen Kitas in Gevelsberg an dem Programm. In jeder Kita gibt es eine zusätzliche Sprachfachkraft, die sich kontinuierlich weiterqualifiziert und sowohl mit den Kindern als auch mit den päd. Fachkräften, sowie den Eltern dem Landesprogramm entsprechend arbeitet.
Sandra Rüb begleitet die SprachKitas im Verbund Gevelsberg mittlerweile seit fast 5 Jahren. Neben den fünf Evangelischen Kitas in Gevelsberg betreut Frau Rüb noch 8 weitere Einrichtungen in Hagen, Ennepetal, Witten, Wetter und Erkrath. Sie schult und berät die Fachkräfte und Leitungen der Kitas, die zusammen jeweils ein Tandem bilden. „Mir ist wichtig, dass ich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da bin. Ich möchte sie für ihre Arbeit sensibilisieren und sie zur Reflektion ihrer Arbeit anregen“.