Die Notfallseelsorge war ein zentrales Thema auf der 2. Sitzung der 110. Versammlung der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm, die am Freitag, den 02. Dezember in der Martin-Luther-Kirche in Ennepetal-Altenvoerde stattfand.
Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger stehen Menschen in akuten Notsituationen bei. Sie sind über die örtlichen Notfallzentralen und Leitstellen durch den Notarzt/Rettungsdienst oder Einsatzleiter von Polizei und Rettungsdienst jederzeit erreichbar.
Die Notfallseelsorge im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis wird bisher ausschließlich von evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrern wahrgenommen. Pfarrer Thomas Bracht, der im Evangelischen Kirchenkreis Schwelm als Synodalbeauftragter für Notfallseelsorge für die Koordination der Einsätze im Rahmen der Notfallseelsorge zuständig ist, beklagt schon seit langem, dass es immer schwieriger wird, die Dienstpläne zu besetzen. Aufgrund der vielfältigen Aufgaben in den Gemeinden haben die Pfarrerinnen und Pfarrer immer weniger Zeit, sich in der Notfallseelsorge zu engagieren. „Diese Problematik wird sich noch zuspitzen, da in den nächsten Jahren in unserem Kirchenkreis weitere Pfarrstellen abgebaut werden müssen“, prognostiziert Pfarrer Bracht. „Wir wollen aber auch weiterhin diese wichtige Aufgabe wahrnehmen, deshalb müssen wir neue Wege gehen“, unterstützt Superintendent Hans Schmitt das Anliegen von Pfarrer Bracht, die Notfallseelsorge neu zu organisieren.
Info-Veranstaltung am 9. Januar
Der Pfarrer für Notfallseelsorge der Ev. Kirche von Westfalen (EKvW) Ralf Radix hat auf der Kreissynode am 2. Dezember in Ennepetal-Altenvoerde ein Konzept vorgestellt, nach dem verstärkt Ehrenamtliche in die Notfallseelsorge eingebunden werden. „Ehrenamtliche sind auch in der Notfallseelsorge eine große Bereicherung. Diese Erfahrung machen wir täglich in unserem Arbeitsfeld. Ihr Einsatz ist auf keinen Fall als Lückenbüßerfunktion zu verstehen“, erklärte Radix bei seiner Vorstellung.
Nach einer gründlichen und fundierten Ausbildung sollen also auch im Ev. Kirchenkreis Schwelm Ehrenamtliche ebenso wie Theologinnen und Theologen in der Notfallseelsorge eingesetzt werden. „Die Ehrenamtlichen werden selbstverständlich auch in der Ausübung des Dienstes professionell begleitet“, erklärt Pfarrer Radix. Dieses Modell wird übrigens schon in anderen Kirchenkreisen erfolgreich praktiziert.
Auch organisatorisch soll es Veränderungen geben. Während sich bisher die Pfarrerinnen und Pfarrer für eine ganze Woche in den Dienstplan eintragen mussten, soll es künftig auch möglich sein, sich tageweise festzulegen. Möglich macht das ein Online-Dienstplan, der ebenfalls schon in anderen Kirchenkreisen erfolgreich genutzt wird.
Pfarrer Radix lud auf der Synode zu einer Informationsveranstaltung am 9. Januar 2017 um 19 Uhr im Haus der Kirche, Potthoffstraße 40 in Schwelm, ein. Dort wird er zusammen mit Pfarrer Bracht das neue Notfallseelsorgekonzept und vor allem die Ausbildung im Bereich Notfallseelsorge ausführlich vorstellen. Interessierte, die sich vorstellen können, sich in der Notfallseelsorge zu engagieren, sind zu diesem Abend herzlich eingeladen.
Gesucht werden Menschen,
- die eine sinnvolle Herausforderung suchen und sich engagieren wollen,
- die sich auf die seelische Not anderer einlassen können,
- die bereit sind, Zeit zur Verfügung zu stellen,
- mit einem christlichen Hintergrund.
Nähere Informationen geben:
Pfarrer für Notfallseelsorge
in der Ev. Kirche von Westfalen
Pfarrer Ralf Radix
Tel.: 0 23 04 / 755-138
Kreiskirchlicher Beauftragter des
Ev. Kirchenkreises Schwelm:
Pfarrer Thomas Bracht
Tel.: 0 23 39 / 44 18
(HB)