EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Trend setzt sich fort

Laut einer Studie verliert die Evangelische Kirche in Westfalen bis zum Jahr 2060 gut die Hälfte ihrer Mitglieder. Ebenfalls um mehr als 50% wird die Kaufkraft der Gemeinden und Kirchenkreise abnehmen.

Sabine Friebel, Hansjörg Federmann und Dr. Arne Kupke (v.l.n.r.) informierten über Veränderungen aufgrund der aktualisierten Studie.

Gut 50 Vertreterinnen und Vertreter aus den Gemeinden im Gestaltungsraum IV sowie aus dem gemeinsamen Kreiskirchenamt waren zur Informationsveranstaltung in die Silscheder Kirche gekommen.

Das Forschungszentrum Generationenverträge (FZG) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat im Jahr 2017 unter der Leitung von Professor Bernd Raffelhüschen erstmals eine koordinierte Mitglieder- und Kirchensteuervorausberechnung für die evangelische und katholische Kirche in Deutschland erstellt.

    

Kirche im Umbruch

Für die 20 evangelischen Landeskirchen und 27 römisch-katholischen (Erz-)Diözesen in Deutschland wurde ermittelt, wie sich Kirchenmitgliedschaftszahlen und Kirchensteueraufkommen langfristig bis zum Jahr 2060 entwickeln werden. Nach den Ergebnissen der Projektion der Freiburger Wissenschaftler ist bis 2060 insgesamt ein Rückgang von rund der Hälfte der Mitglieder der evangelischen Kirche in Deutschland und so auch der Ev. Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm zu erwarten Die drei Kirchenkreise bilden den Gestaltungsraum IV (GR IV) in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). In gleichem Maße wird laut der Studie auch die Kaufkraft der Kirchen sinken.

Die Ergebnisse der Studie mit dem Titel „Kirche im Umbruch - Zwischen demografischem Wandel und nachlassender Kirchenverbundenheit“ hatten Dr. Arne Kupke, Juristischer Vizepräsident der EKvW und Sabine Friebel, Mitarbeiterin im Juristischen Dezernat Ökonomie, Haushalt, Finanzen, Vermögen der EKvW im Jahr 2019 auf einer Informationsveranstaltung im GR IV vorgestellt.

   

Am 29. März 2022 waren Dr. Kupke und Frau Friebel wieder zusammen mit Pfarrer Hansjörg Federmann, der in der EKvW für die Themen Mitgliedschaft und Gesamtkirchliche Services, Fundraising und Mitgliederbindung zuständig ist, im GR IV zu Gast. Sie informierten in der Ev. Kirche in Gevelsberg-Silschede über Veränderungen aufgrund der aktualisierten Studie. Während der ursprünglichen Studie das Basisjahr 2017 zugrunde lag, haben die Wissenschaftler ihre Berechnungen auf Grundlage des Basisjahres 2019 aktualisiert. Die Aktualisierung erfolgte aufgrund der veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie z.B. erhöhte Kirchenaustritte.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass sich die Ergebnisse der Studie von 2017 bestätigt haben. Bis 2060 werden sich die Mitgliederzahlen als auch die Kaufkraft der Kirchen praktisch halbieren.

Pfarrer Federmann warb während der Veranstaltung dafür, das Fundraising in den Gemeinden und Kirchenkreisen auszubauen, um so eine zusätzliche Säule der Finanzierung neben der Kirchensteuer zu etablieren.