"Es ist heute möglich, die Lebensqualität zu steigern, indem man die Schmerzen lindert", weiß Roswitha Dodt, die das Palliativ-Team leitet. Viele Krankheiten, die schließlich zum Tod führen, gehen leider mit Übelkeit, Erbrechen und anderen Beschwerden einher. "Das beeinflusst die Menschen sehr", so die erfahrene Schwester.
Morphium gilt zwar als exzellentes Schmerzmittel, kann bei Überdosierung aber dazu führen, dass der Patient nur noch wenig am Leben teilhaben kann. Allgemeine Schmerzmittel andererseits helfen zu wenig gezielt. "Unsere Mitarbeiter sind geschult, die Schmerzen mittels einer Skala genau zu klassifizieren", beschreibt Sigrid Vollaard. So wird eine Überdosierung vermieden, die Schmerzen aber werden genommen. Dies passiert natürlich in enger Kooperation mit dem behandelnden Arzt, der eine spezielle Zulassung haben muss.
Um der besonderen Situation eines Todkranken Rechnung zu tragen, bringen die Palliativschwestern Zeit mit; die Krankenkasse ermöglicht in dieser besonderen Situation längere Einsätze. Ergänzt wird das professionelle Angebot im Ennepe-Ruhr-Kreis durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter des ambulanten Hospizdienstes Emmaus: Auch die Ehrenamtlichen sind qualifiziert und im Umgang mit Sterbenden speziell geschult. Die Ehrenamtlichen übernehmen keine Pflege, aber sie können auf die Wünsche des Sterbenden eingehen, mit ihm singen, beten, etwas vorlesen - oder einfach nur da sein. (nici)