EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Lebenswert bis zum letzten Atemzug

Palliativpflege ermöglicht schmerzfreie Zeit bis zuletzt jetzt auch in Gevelsberg

 

"Das Leben soll bis zum letzten Atemzug lebenswert sein!" Für Roswitha Dodt, Leiterin des Fachbereiches Ambulante Gesundheits- und Sozialpflege beim Diakonischen Werk, gehört das Sterben zum Leben dazu. Sie kennt den Wunsch vieler Patienten, in den eigenen vier Wänden zu sterben - dort, wo sie auch ihr Leben verbracht haben. Und sie weiß, wovor sich die meisten fürchten: "Nicht vor dem Tod - aber vor Schmerzen." Durch den Einsatz modernster Palliativmedizin kann Sterbenden viel von dieser Angst genommen werden. Fachärzte liefern die medizinischen Voraussetzungen für den Einsatz hochwirksamer Schmerzmittel - und die von der Diakonie speziell geschulten Palliativschwestern leisten die pflegerischen Voraussetzungen für einen würdevollen Abschied. Das Diakonische Werk Ennepe-Ruhr/Hagen hat rückwirkend zum 1. Juli 2007 die Anerkennung für den ambulanten Palliativ-Pflegedienst erhalten und dies in der Diakoniestation in Gevelsberg gefeiert.

 

Schwester Sigrid Vollaard (vorne rechts), die die Einsätze der Palliativpflege koordiniert, und ihr Team informieren gerne ausführlicher über die Angebote der Diakonie. Telefonische Infos unter 0 23 32 /554 38 96 (Palliativpflege)

   

"Es ist heute möglich, die Lebensqualität zu steigern, indem man die Schmerzen lindert", weiß Roswitha Dodt, die das Palliativ-Team leitet. Viele Krankheiten, die schließlich zum Tod führen, gehen leider mit Übelkeit, Erbrechen und anderen Beschwerden einher. "Das beeinflusst die Menschen sehr", so die erfahrene Schwester.

Morphium gilt zwar als exzellentes Schmerzmittel, kann bei Überdosierung aber dazu führen, dass der Patient nur noch wenig am Leben teilhaben kann. Allgemeine Schmerzmittel andererseits helfen zu wenig gezielt. "Unsere Mitarbeiter sind geschult, die Schmerzen mittels einer Skala genau zu klassifizieren", beschreibt Sigrid Vollaard. So wird eine Überdosierung vermieden, die Schmerzen aber werden genommen. Dies passiert natürlich in enger Kooperation mit dem behandelnden Arzt, der eine spezielle Zulassung haben muss. 

   

Um der besonderen Situation eines Todkranken Rechnung zu tragen, bringen die Palliativschwestern Zeit mit; die Krankenkasse ermöglicht in dieser besonderen Situation längere Einsätze. Ergänzt wird das professionelle Angebot im Ennepe-Ruhr-Kreis durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter des ambulanten Hospizdienstes Emmaus: Auch die Ehrenamtlichen sind qualifiziert und im Umgang mit Sterbenden speziell geschult. Die Ehrenamtlichen übernehmen keine Pflege, aber sie können auf die Wünsche des Sterbenden eingehen, mit ihm singen, beten, etwas vorlesen - oder einfach nur da sein. (nici)