EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Vom Christlichen Yoga über den Family-Podcast zum Lastenrad

Westfälische Landeskirche zeichnet vier weitere Projekte mit dem „TeamGeist“-Förderpreis aus

Text: Andrea Rose/EKvW

Fotos: Stephan Schütze/EKvW

Superintendent Andreas Schulte (Mitte) nahm zusammen mit Öffentlichkeitsreferent Harald Bertermann (rechts) den Preis aus der Hand vom Vizepräsidenten der EKvW Ulf Schlüter entgegen.

Nach der Veranstaltung präsentierten alle ihre Urkunden.

Westfalen. Die Kirche der Zukunft braucht kreative Ideen. Sie braucht Projekte, die Formen des christlichen Glaubens entwickeln, besondere Zielgruppen ansprechen, Kirche im Stadtteil sichtbar machen und Menschen – über Konfessionsgrenzen hinweg – verbinden. Sie braucht „Macher:innen“, die sich einfach trauen, Neues zu wagen und andere für ihre Ideen begeistern.

  
Aber weil gute Ideen, Gründungsmut und Engagement auch finanzielle Unterstützung und praktisches Know-how brauchen, gibt es den landeskirchlichen Innovationsfonds „TeamGeist“. Am Freitag (28. Oktober) wurden – bereits zum fünften Mail –die landeskirchlichen Förderpreise verliehen, diesmal mit einer Gesamtsumme von knapp 264.000 Euro. Zu den jetzt ausgezeichneten Projekten gehören das von der Pädagogin und zertifizierten Yogalehrerin Pia Wick in Kooperation mit der Creativen Kirche (Witten) gegründete „Sela – Institut für Christliches Yoga“; das von Diakon Jonte Schlagner und dem Theologen Sven Homann („LebensWERT Iserlohn e.V.“) initiierte Quartiersentwicklungsprojekt „Frohet Schaffen“; der vom Pfarrerssohn Hugo Siebold und seiner Mutter Maike Siebold aus Recklinghausen entwickelte „Podcast Family Fatal“; sowie das vom Kirchenkreis Schwelm geplante Projekt „Kirche – ansprechBAR“, bei dem Ehrenamtliche mit einemLastenfahrrad an ungewöhnlichen Orten Präsenz zeigen und Kontakte knüpfen wollen.

  

Vizepräsident Ulf Schlüter freute sich über all die kreativen und innovativen Ideen, die vielfältige Motivation und das große Engagement „Kirche zu neuen Ufern zu bringen“. Er sei froh und dankbar, über „TeamGeist“ ein Stück davon miterleben zu dürfen. Auf der zweistündigen Veranstaltung im Haus Landeskirchlicher Dienste gab es am Freitagabend Musik mit dem Dortmunder Jan Primke, kurze Videopräsentationen der ausgezeichneten Projekte, kurze Interviews mit den Preisträger:innen, die Ulf Schlüter führte, sowie die symbolische Übergabe der jeweiligen Fördergelder. Die nächste Preisverleihung ist übrigens für Oktober 2023 geplant.

  
Außerdem gibt es nach wie vor auch den „Tiny TeamGeist“, mit dem unbürokratisch(er) und kurzfristig – innerhalb von vier Wochen – Kleinprojekte mit bis zu 2.500 Euro unterstützt werden können. Inklusive Beratung durch Geschäftsführer Andres Michael Kuhn und seine Kollegin Frauke Linke.
Weitere Infos: https://www.teamgeist.jetzt

  

Die jetzt ausgezeichneten „TeamGEIST“-Projekte (mit kurzer Selbstdarstellung und Fördersumme) im Überblick:

Das Projekt „Sela – Institut für christliches Yoga“ (Creative Kirche Witten) – 69.000 Euro
Christliches Yoga ist die kirchliche Antwort auf den „bodyturn“ in unserer Gesellschaft und lässt das Kernanliegen der Verkündigung und der Seelsorge ganzheitlich über den Körper erfahrbar werden. Die Creative Kirche als Mentorin und Pia Wick haben – in enger Vernetzung mit Theolog:innen, Pfarrer:innen und Körpertherapeut:innen – an einer Wachstumsstrategie gearbeitet und „Sela“ gegründet. Im Fokus stehen u.a. die Konzeptionierung und Umsetzung einer von der Kirche anerkannten und zertifizierten berufsbegleitenden Ausbildung zum/zur „Christlichen Yogalehrer:in“ im Kontext von Gemeindeentwicklung, die Entwicklung und
Erprobung von gottesdienstlichen Konzepten zur Multiplikation sowie die Initiierung des Netzwerkes „Christliches Yoga in der Kirche“.
https://www.christliches-yoga.de/

Das Projekt „Frohet Schaffen“ – der soziale Coworking Space (LebensWERT e.v. Iserlohn) – 153.867,51 Euro
„Frohet Schaffen“ (FS) ist ein Statement für das sozio-ökonomisch am stärksten belastete Quartier in Iserlohn; eine Präsenz im Quartier, die Brücken baut; eine Heimat für Netzwerkarbeit, Quartiersentwicklung und Soziale Arbeit mit und für die Menschen in der südlichen Innenstadt. Die Ziele: einen „Inkubator der Innovation“ für die Bewohner:innen des Quartiers erschaffen und einen Ort entstehen lassen, an dem werteorientierte Gemeinschaft für die Bürger:innen erfahrbar wird. Dafür werden ein sozialer Coworking Space und eine Quartiersentwicklung gegründet. Der Coworking Space soll das Viertel beleben und neben hellen, offenen Arbeits- und Eventflächen auch Konferenz-, Kreativ- und ruhige Beratungsräume sowie einen Ort der Stille anbieten. Kooperationspartnerinnen des Vereins
„LebensWERT“ sind u.a. die Stadt Iserlohn, die AWO sowie Diakonie und Caritas.

https://www.lebenswert-iserlohn.de/

  

Das Projekt „Podcast Family Fatal” (Recklinghausen) – 33.230 Euro
Hinter dem Podcast „Family Fatal” verbirgt sich die Idee von Maike Siebold und ihrem Sohn Hugo, die beide – in unterschiedlichen Formaten – zum „Kirche im WDR“-Autor:innen-Team gehören. Was als Workshop-Idee begann, ist jetzt ein konkretes Projekt, das Mitte Dezember an den Start gehen soll: ein 14-tägiger Podcast, der in Kooperation mit 1Live und einem SocialMedia-Konzept „Lifehacks fürs Leben“ anbietet: „Ein Talk zum Empowern und zur Unterhaltung mit einem Sahnehäubchen praktischen bzw. psychologischen Wissens, ohne Besserwisser-Modus“. Mit Platz für alle Lebensfragen. Und bunt wie das Leben, wie die christliche Botschaft und die ethischen Werte, die die Kirche anbietet. Moderiert von zwei Pfarrerssöhnen, mal abwechslungsreich, humorvoll, tröstlich und immer mal wieder provokant. Als Gäste werden u.a. Familienangehörige von Prominenten erwartet. Kooperationen gibt’s mit dem Amt für Jugendarbeit der EKvW und der Studierendenseelsorge.

  
Das Projekt „Kirche ansprechBAR“ (Ev. Kirchenkreis Schwelm) – 7.500 Euro
Wie wäre es, wenn Kirche zukünftig auch und vor allem da ist, wo die Menschen sind – auf Wochenmärkten, an Ausflugsorten, an Radwegen oder in Parks? Wie wäre es, wenn Kirche einfach da wäre und erst einmal zuhören würde – ohne gleich Antworten liefern zu wollen? Wie wäre es, wenn Kirche einfach ansprechBAR wäre? Der Ev. Kirchenkreis Schwelm will genau das ausprobieren – indem er mit einem auffällig gestalteten Lastenrad und in wechselnden Zweierteams die unterschiedlichsten Orte und Veranstaltungen in den Städten des Kirchenkreises anfährt, Präsenz zeigt und mit den Menschen ins Gespräch kommt.