„Mit dem Himmelfahrtstag endet im kirchlichen Kalender die österliche Freudenzeit. Für unsere Gemeinde und besonders für Herzkamp beginnt heute eine Freudenzeit“, begrüßte Pfarrer Michael Hayungs zu Beginn des Gottesdienstes, der musikalisch vom Posaunenchor Herzkamp unter der Leitung von Karl-Heinz Graf und von TenSing Haßlinghausen gestaltet wurde, seinen neuen Kollegen Pfarrer Pfläging in der vollbesetzten Herzkamper Kirche. Hayungs drückte seine Freude darüber aus, dass die eineinhalbjährige Vakanzzeit seit dem Weggang von Pfarrer Kai Hegemann nun beendet ist. „Unser Dank gilt besonders Pfarrer Michael Helmert, der die Vertretung in der Vakanzzeit übernommen hatte.“
In der Region geerdet
Diesem Dank schloss sich Superintendent Schmitt in seiner Ansprache an. „Ich freue mich mit Ihnen hier in Herzkamp, auch weil Bruder Pfläging ja auch mit einer Viertelstelle im Kirchenkreis arbeiten wird“, sagte Schmitt und erklärte, dass Pfarrer Pfläging auf Kirchenkreisebene u.a. Tauffeste organisieren soll. Schmitt beschrieb Ortwin Pfläging als einen Pfarrer mit viel Erfahrung, der mit der Region und den Menschen hier verwurzelt sei. „Sie haben vor ihrem Theologiestudium ein Jahr lang unter Tage gearbeitet. Und während ihres Studiums in Hamburg, haben sie im Hafenlager gejobbt. Sie wissen also, was körperliche Arbeit ist und sind geerdet.“
Schmitt gratulierte der Gemeinde zu ihrem neuen Pfarrer. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und wünsche Ihnen Gottes Segen für ihren Dienst in der Gemeinde und im Kirchenkreis.“
Zurück zu den Wurzeln
Ortwin Pfläging hat seine ersten sechs Lebensjahre in Niedersprockhövel verbracht, bevor seine Familie nach Hattingen zog. Nach seinem Theologiestudium war er erst in Gelsenkirchen und dann 20 Jahre in Bochum-Stiepel als Pfarrer tätig. Jetzt kehrt er als Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede nach Sprockhövel zurück.
„Ich bin neugierig und habe Lust, noch einmal etwas Neues auszuprobieren“, beschreibt Pfarrer Pfläging seine Motivation, von Bochum in den Kirchenkreis Schwelm zu wechseln. „In Stiepel ist jetzt alles rund. Das passt. Und Herzkamp ist eine herzliche Gemeinde.“
Den Neustart erleichtere auch, dass sich die familiäre Situation verändert habe: „Die Kinder sind jetzt fast aus dem Haus.“
Seine Familie sei auch sein Rückhalt, erklärt Pfarrer Pfläging. „ich habe noch fünf Geschwister.“ Entsprechend sei er auch hier verwurzelt.
Ortwin Pfläging ist ein Familien- und Beziehungsmensch. Das schlägt sich auch in seiner Arbeit nieder. Er will in der Gemeinde und im Kirchenkreis Beziehungen aufbauen und pflegen. Dazu gehöre für ihn z.B., dass er die Familien seiner Konfirmanden besuche. „So lerne ich die Menschen kennen, mit denen ich zusammen arbeite und lebe.“
Einen Ausgleich zu seiner Arbeit findet Pfarrer Pfläging u.a. im gemeinsamen Urlaubsort der Großfamilie und in der Arena auf Schalke.
Schlüssel und Kompass
Seine Neugier und seine Lust, in Herzkamp und im Kirchenkreis Schwelm Neues zu tun und zu entdecken, drückte Pfarrer Pfleging auch in seiner Predigt aus. Er rief die Gemeinde dazu auf, mit Hoffnung in die Zukunft zu blicken: „Was hält uns davon ab, Freundinnen und Freunde Gottes zu sein?“
Neben vielen Glückwünschen und guten Worten bekam der neue Pfarrer in Herzkamp im Anschluss an den Gottesdienst auch diverse Geschenke überreicht. Vom Presbyterium erhielt Pfarrer Pfläging einen Stadtplan und eine Wanderkarte. Passend dazu gab es noch einen Wanderstab und einen Kompass. „Das wird ihnen hoffentlich helfen, sich schnell hier zurecht zu finden“, erklärte Presbyterin Katrin Ringel. Zusammen mit Presbyterin Stefanie Graf überreichte sie dem neuen Gemeindepfarrer auch den Schlüssel für die Kirche und lud ihn und seine Familie zu einer gemeinsamen Wanderung mit dem Presbyterium ein.
Bei einem Empfang im Herzkamper Vereinshaus nahmen nach dem Gottesdienst dann auch viele Gemeindeglieder die Gelegenheit wahr, ihren neuen Gemeindepfarrer persönlich zu begrüßen. (HB)