Dass Christoph Dieckmann ein brillanter Sprachkünstler ist, wussten wohl die meisten Zuhörerinnen und Zuhörer, die der Einladung der Evangelischen Kirchengemeinde Voerde in Ennepetal und der Evangelischen Erwachsenenbildung Ennepe-Ruhr (EEB) in die Voerder Johanneskirche gefolgt waren. Schließlich erhielt Dieckmann zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. Dass Dieckmann auch ein Talent als packender Vorleser besitzt, imponierte dann nicht nur die am Abend anwesende Presse: „Rund zwei Stunden las Christoph Dieckmann vor, und nie wurde man müde ihm dabei zuzuhören. Denn der Schreiber mit der Edelfeder hat auch die Gabe, ein guter Vorleser zu sein.“, schrieb Hans Jochem Schulte am nächsten Tag in der Westfalenpost.
Teils mit zartem Humor beschrieb Dieckmann „Orte und Ambivalenzen des Freiheitsbegriffs“, wie er es in seiner Einleitung nannte und reiste mit seinen Zuhörerinnen und Zuhörern zu den verschiedensten Orten und Menschen. Vieles von dem, was Dieckmann in seinem Buch beschreibt, trägt autobiografische Züge und nimmt den Leser, die Leserin u.a. mit in die Kindheit, die Dieckmann in einem Pfarrhaus in der ehemaligen DDR verlebt hat.
Im Anschluss an die Lesung diskutierte der Autor mit seinem Publikum und ging dabei auch auf tagespolitische Themen ein.
Dieckmanns Biografie und seine besondere Art und Weise, sich mit dem Freiheitsbegriff auseinander zu setzen, war sicher auch mit ein Grund für Pfarrer Armin Kunze von der Evangelischen Kirchengemeinde Voerde in Ennepetal und dem Leiter der EEB, Matthias Kriese, den Autor im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum 25. Jubiläum des Mauerfalls nach Ennepetal einzuladen.
Gesprächsabend zum Mauerfall vor 25 Jahren
In diesem Rahmen laden Armin Kunze und Matthias Kriese am Mittwoch, den 12. November zu einem Gesprächsabend um 19.00 Uhr ins Gemeindezentrum in Voerde, Milsper Straße 3 ein. „An diesen Tag kann sich fast jeder erinnern: was er getan hat, wo er gewesen ist, mit wem er unterwegs war, am Abend des 9. November 1989, bei der Nachricht vom Fall der Mauer in Ost-Berlin. Wir werden uns gegenseitig erzählen, was wir damals erlebt haben, werden lachen und weinen, staunen und amüsiert zurückschauen auf eine ungewöhnliche Zeit und immer noch lebendige Geschichte“, lädt Matthias Kriese ein. (HB)